Madenwürmer bei Kindern
Madenwürmer sind bei Kindern die am häufigsten vorkommende Wurmart in Europa. Der Parasit kann sehr gut behandelt werden und ist erst einmal kein Grund zur Sorge. Erster Hinweis auf einen Befall ist ein häufiges Jucken am Po, besonders am Darmausgang. Auch ein unruhiges Hin-und-her-Rutschen auf dem Stuhl kann ein Anzeichen sein. Da der Juckreiz oft nachts einsetzt, kann ein Madenwurmbefall den nächtlichen Schlaf stören.
Gut zu wissen: Was sind Madenwürmer?
Die Madenwürmer (Enterobius vermicularis, Oxyuris vermicularis) gehören zu den Parasiten und werden zwei bis drei Millimeter lang. Aufgrund ihrer weißen Erscheinung können sie mit dem bloßen Auge erkannt werden. Da sich Würmer und Eier oft im Analbereich ansiedeln, kann der Arzt über einen Abstrich die Diagnose stellen.
Wie werden Madenwürmer übertragen?
Madenwürmer gelangen durch Kontakt mit bereits infizierten Menschen oder verunreinigten Gegenständen (z. B. Sandspielzeug), aber auch durch den Verzehr von verunreinigten Lebensmitteln (z. B. Salat) in den Körper. Außerdem können Wurmeier eingeatmet werden, beispielsweise, wenn sie an Staubpartikeln haften. Verschluckt ein Kind Eier des Madenwurms, ist ein Parasitenbefall häufig die Folge. Da sie so klein sind, werden sie von Kindern nur schwer entdeckt. Gelangen sie einmal in den Körper, beginnt ein Teufelskreis. Dieser macht es so schwer, die Madenwürmer schnell wieder loszuwerden.
Die Eier werden im Körper zu Würmern, welche ihre Eier nach 2–6 Wochen im Analbereich des Menschen ablegen. Aufgrund ihrer klebrigen Eigenschaften haften sie dort sehr gut und sind bis zu 5 Tage ansteckend. Die Eiablage löst ein unangenehmes Kribbeln aus, was vor allem nachts sehr störend sein kann. Durch Kratzen am Po gelangen die Eier an die Hände und unter die Fingernägel, weshalb eine erneute orale Aufnahme erfolgen kann. Besonders Kindern fällt es schwer, dem Juckreiz zu widerstehen und so eine Wiederinfektion zu vermeiden.
Muss der Wurmbefall behandelt werden?
Eine frühzeitige medikamentöse Therapie ist deshalb der Schlüssel, um die Madenwürmer langfristig wieder loszuwerden. Geeignete Medikamente werden nach der Diagnose durch den Arzt verordnet, können aber teilweise auch ohne Rezept in der Apotheke erworben werden. Für Kinder unter 6 Jahren ist die Selbstmedikation ausgeschlossen. Angewendet werden Pyrviniumembonat (Pyrcon® Suspension oder Molevac®), Mebendazol (Vermox®) oder Pyrantel (Helmex®), welche die Madenwürmer im Darm abtöten bzw. lähmen.
Je nach Alter und Körpergewicht werden die Medikamente als Einmalgabe verabreicht. Oft wird eine Wiederholung der Einnahme nach zwei und nach vier Wochen empfohlen. Kontraindikationen wie eine Leberschädigung, Niereninsuffizienz oder entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen sind zu berücksichtigen. Mebendazol und Pyrantel haben ein erweitertes Wirkspektrum und sind verschreibungspflichtig.
Wie kann man Wurmbefall vorbeugen?
Um einem Madenwurmbefall vorzubeugen bzw. diesen schnell zu behandeln, können Betroffenen bzw. Eltern von erkrankten Kindern einige nützliche Tipps mit auf den Weg gegeben werden:
- Nach der Therapie den Analbereich täglich für acht Tage mild reinigen und mit einer Creme pflegen.
- Bett- und Unterwäsche täglich wechseln und heiß waschen.
- Hände sehr häufig reinigen, desinfizieren und die Nägel sauber halten.
- Den Boden sehr sauber halten, da sich die klebrigen Wurmeier am Staub anheften und über die Luft übertragen werden können.
- Familienmitglieder bei ähnlichen Symptomen mitbehandeln.
- Lebensmittel gut waschen, schälen und keine rohen tierischen Produkte verzehren (besonders auf Reisen).