PTAheute-Pinnwand KW 28: Hitzewelle, Rückruf und Mikroplastik in Lebergewebe
Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.
Mikroplastik in menschlicher Leber nachgewiesen
Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Universität Hamburg haben in einer gemeinsamen Studie erstmals Mikroplastik in menschlichem Lebergewebe nachgewiesen. Betroffen waren Patienten mit Leberzirrhose. Die Forscher konnten bei den Betroffenen sechs verschiedene Typen von Mikroplastik in der Leber identifizieren. Die Forschungsergebnisse haben die Wissenschaftler im Fachmagazin eBioMedicine veröffentlicht.
„In unserer Studie konnten wir bei Patient:innen mit Leberzirrhose Mikroplastik in erhöhten Mengen im Lebergewebe nachweisen. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der Pfortaderhochdruck und die damit verbundene veränderte Darmpermeabilität bei Patienten mit Leberzirrhose zu einer vermehrten Aufnahme von Mikroplastik-Partikeln aus dem Darm führen. Welchen Stellenwert die Ablagerung von Mikroplastik in der Leber auf den Erkrankungsverlauf von Patienten mit Lebererkrankung hat, müssen künftige Studien zeigen“, sagt Dr. Dr. Thomas Horvatits, Oberarzt in der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des UKE.
Bislang wurden Mikroplastik-Partikel nur in Geweben von Mäusen und kürzlich auch in Blut, Stuhl und Plazenta des Menschen festgestellt. Unklar war jedoch, ob Mikroplastik sich in peripheren Organen, insbesondere in der Leber, anreichert und ob eine Leberzirrhose diesen Prozess begünstigt. Quelle: Pressemitteilung UKE / vs
Warnung vor extremer Hitze
Deutschland steht regional die nächste Hitzewelle bevor. Das könne sich auch auf die Gesundheit auswirken: Je wärmer es wird, desto stärker die Belastung für den Organismus. Gerade ältere Menschen oder Obdachlose haben eine höhere Anfälligkeit. Gesundheitsminister Karl Lauterbach schrieb am Wochenende auf Twitter, man müsse jetzt schon ältere und kranke Menschen vor der Hitzewelle schützen. Er befürchtete auch Todesopfer.
In den Jahren 2018 bis 2020 haben hohe Sommertemperaturen laut einer vor kurzem veröffentlichten Studie in Deutschland zu Tausenden hitzebedingten Sterbefällen geführt. Zum ersten Mal seit Beginn des Untersuchungszeitraums im Jahr 1992 sei eine Übersterblichkeit aufgrund von Hitze in drei aufeinanderfolgenden Jahren aufgetreten, schrieben Forschende von Robert Koch-Institut (RKI), Umweltbundesamt (Uba) und Deutschem Wetterdienst (DWD) Anfang Juli im „Deutschen Ärzteblatt“.
Hohe Temperaturen können unter anderem das Herz-Kreislauf-System stark belasten und bestehende Beschwerden, wie etwa Atemwegserkrankungen, verstärken. Da Hitze nur selten als direkte Todesursache erkannt wird, nutzten die Studienautoren für ihre Analyse statistische Verfahren. Quelle: dpa / vs
Tipps für besonders heiße Tage finden Sie hier auf ptaheute.de.
Chargenrückruf von Tadalafil Aristo
Die Firma Aristo Pharma ruft ihre Packungen Tadalafil Aristo zurück. Grund dafür sind gravierende Mängel im GMP-Bereich (Good Manufacturing Practice), die im Rahmen einer Inspektion festgestellt wurden. Da nicht mit völliger Sicherheit ausgeschlossen werden kann, dass Tadalafil Aristo Filmtabletten nicht näher zu spezifizierende Verunreinigungen enthalten, ruft das Unternehmen alle Stärken und Chargen dieses Produktes vorsorglich zurück:
Tadalafil Aristo 5 mg, 14, 28, 50, 84 und 100 Filmtabletten (PZN 13924013, 13924036, 14022726, 13924042 und 14022732),
Tadalafil Aristo 10 mg, 4, 12, 20 und 30 Filmtabletten (PZN 13589980, 13589997, 13590003 und 13985670), und
Tadalafil Aristo 20 mg, 4, 8, 12, 20, 30 und 50 Filmtabletten (PZN 13590026, 13590032, 13590049, 13590061, 13985687 und 16889056).
Apotheken sollen ihre Lagerbestände überprüfen und über den pharmazeutischen Großhandel zurückschicken.
Erste Impfung gegen Affenpocken-Virus in Brandenburg
In Brandenburg hat in den vergangenen Tagen die Impfung gegen das Affenpocken-Virus begonnen. Das Gesundheitsamt in Potsdam habe die erste Impfung verabreicht, diese sei bei einer Person mit Risikokontakt erfolgt, teilte das Gesundheitsministerium auf Nachfrage mit. Weitere Impftermine würden derzeit vereinbart.
Brandenburg hat nach Angaben des Ministeriums 240 Dosen des Impfstoffes gegen Affenpocken vom Bund erhalten. Diese sollen zunächst vor allem bei engen Kontaktpersonen von Infizierten eingesetzt werden. Der Impfstoff wird bei minus 20 Grad in der Apotheke des Potsdamer Klinikums Ernst von Bergmann gelagert. Die Impfungen übernehme der öffentliche Gesundheitsdienst der Landeshauptstadt Potsdam und die landesweit einzige HIV-Schwerpunktpraxis in Blankenfelde-Mahlow, teilte das Gesundheitsressort mit.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung für bestimmte Risikogruppen und Menschen, die engen Kontakt zu Infizierten hatten. Quelle: dpa / vs
Hausärzte fordern telefonische Krankschreibung zurück
Deutschlands Hausärzte fordern eine Rückkehr zur Möglichkeit telefonischer Krankschreibungen. Angesichts zahlreicher Fälle von Erkältungs- und Corona-Erkrankungen nannte es der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, „ein echtes Ärgernis“, dass die Möglichkeit zur telefonischen Feststellung der Arbeitsunfähigkeit (AU) nicht in die Regelversorgung übernommen worden sei. „Die Telefon-AU würde für eine echte Entlastung sorgen“, sagte Weigeldt.
Seit dem 1. Juni müssen Patienten für eine Krankschreibung wieder in die Praxis oder in eine Videosprechstunde gehen. Bei leichten Erkrankungen der oberen Atemwege hatte während der Corona-Pandemie bis 31. Mai gegolten, dass dies für sieben Tage auch nach nur telefonischer Rücksprache möglich war.
Auch Bundesgesundheitsminister Lauterbach setzt sich für eine Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung ein. Er befürwortet die Möglichkeit telefonischer Krankschreibungen bei einigen Erkrankungen. Die Rückkehr zu dem Verfahren solle „bald beschlossen werden“, twitterte der SPD-Politiker.
Und auch nach Angaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ist eine Rückkehr zur Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung möglich. „Sollte die Corona-Pandemie erneut stark an Fahrt gewinnen, kann der Gemeinsame Bundesausschuss seine Sonderregelungen (...) wieder aktivieren“, sagte eine GB-A-Sprecherin. Dies könne in bestimmten Regionen oder bei Bedarf auch bundesweit geschehen. Dafür müsste unter anderem ein Antrag beim Ausschuss gestellt werden. Quelle: dpa; Tagesschau / vs
Verspäteter Affenpocken-Impfstart im Hotspot Berlin
Berlin gilt als Hotspot der Affenpocken-Infektionen. Doch ausgerechnet in der Hauptstadt beginnen die Impfungen mit Verspätung. Neben dem benachbarten Brandenburg impfen bereits auch Hamburg (74 Fälle) und Bayern (92 Fälle). In Berlin mit seinen mehr als 900 Fällen wurde bisher nicht geimpft. „Dass es gerade hier im Hotspot so spät losgeht, ist suboptimal. Wir hätten gerne früher gegengesteuert. Gerade jetzt in der Prideweek“, sagt Michael Rausch, Hausarzt mit Schwerpunkt Infektionskrankheiten.
An der Beschaffung des Impfstoffs haperte es nicht, denn in Berlin sind schon seit einer Weile 8.000 Impfstoffdosen bereit. Es waren bürokratische Hindernisse, die den Start der Kampagne hinauszögerten. So berichtete der Berliner „Tagesspiegel“, dass der Vertrag zwischen Kassenärztlicher Vereinigung und der Gesundheitsverwaltung nicht unterschrieben sei. Das ist mittlerweile geschehen, doch wertvolle Zeit ist verstrichen.
Der schleppende Start der Berliner Impfkampagne erntete Kritik, unter anderem von der Deutschen Aidshilfe: „Der Impfstoff ist bereits seit einiger Zeit verfügbar. Es geht hier immerhin darum, Menschen vor einer ernst zu nehmenden Infektion mit teils sehr schmerzhaften Folgen zu bewahren“, erklärte Pressesprecher Holger Wicht. Die Senatsverwaltung für Gesundheit verwies auf rechtliche und logistische Herausforderungen, die bewältigt werden mussten. Quelle: Tagesschau / vs
Roche: neuen Daten zur Wirksamkeit von Blutermittel Hemlibra
Der Pharmakonzern Roche hat beim Hämophilie-Fachkongress ISTH neue Daten zu seinem bereits zugelassenen Blutermittel Hemlibra vorgelegt. Diese Daten zeigten, dass das Mittel eine wirksame Blutungskontrolle bei Patienten erzielt, die an mittelschwerer oder leichter Hämophilie A ohne Faktor-VIII-Hemmer leiden. Die vorgestellten Daten sollen als Grundlage für einen Antrag auf Zulassungserweiterung dienen, den Roche bei der Europäischen Arzneimittelagentur einreichen will. Neu soll die Zulassung auch für Patienten mit nicht schwerer Hämophilie A gelten. Hemlibra ist in zahlreichen Ländern bereits zugelassen. Quelle: dpa / vs
Radioaktive Paste gegen weißen Hautkrebs?
Rostocker Wissenschaftler haben weißen Hautkrebs nach eigenen Angaben erfolgreich mit radioaktiver Paste behandelt. Im Rahmen der deutschlandweit einmaligen Studie seien 22 Patienten behandelt worden, teilte die Universitätsmedizin Rostock (UMR) mit. Ralf Gutzmer, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie, sagte, es handele sich um ein neues Verfahren, das weiter evaluiert werden müsse.
Weißer Hautkrebs ist ein Oberbegriff für bestimmte Hauttumoren, die sich vom schwarzen Hautkrebs (dem Melanom) unterscheiden. Sonne beziehungsweise UV-Strahlung ist der wichtigste Risikofaktor. Die Untersuchung ist noch nicht in einem von Experten begutachteten Fachmagazin veröffentlicht.
Im Rahmen der Behandlung werde der UMR zufolge eine gräuliche, unscheinbar wirkende Paste mit einem speziellen Gerät aufgetragen. Umliegendes Gewebe wird den Angaben zufolge mit einer Folie abgeklebt, um es vor radioaktiver Strahlung zu schützen. Die lokale Bestrahlung töte die Tumorzellen. Demnach genügt eine einmalige ambulante Behandlung, bei der die Paste ein bis zwei Stunden einwirkt. In den folgenden Wochen komme es zu Entzündungen, Juckreiz und Brennen. Mit dem Abklingen normalisiere sich das Hautbild und der Hautkrebs sei weg. Die Behandlung sei allerdings nur erfolgreich, wenn der Krebs frühzeitig erkannt werde und noch nicht zu tief eingedrungen sei. Quelle: dpa / mia/vs
Jahrestag der Ahr-Todesflut
Der erste Jahrestag des verheerenden Hochwassers an der Ahr in Rheinland-Pfalz könnte laut einer Expertin für viele Flutopfer zur Belastung werden. Das Flusstal tauche wieder mehr in den Medien auf, die Erinnerung an die Katastrophe mit mindestens 134 Toten und mit Tausenden verwüsteten Häusern sei hier allgegenwärtig, sagte die Leiterin des Traumahilfezentrums in Grafschaft oberhalb des Ahrtals, Katharina Scharping.
Schätzungen zufolge seien in der Flutnacht auf den 15. Juli 2021 mindestens 15.000 Menschen traumatisiert worden – neben vielen Flutbetroffenen auch Mitarbeiter von Leitstellen und Helfer. Rund 4.000 davon könnten schwere Traumata mit langfristigem Behandlungsbedarf erlitten haben. Der Jahrestag könne verschiedene Symptome verstärken.
Viele Opfer finden Menschenmengen immer noch „besonders anstrengend“, wie die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie mit Blick auf etliche Gedenkveranstaltungen im Ahrtal erklärte. Diese machten auch Angst: „Viele wollen lieber zu Hause in der Familie bleiben. Oder sie fahren weg.“ Quelle: dpa / vs
FDA erteilt Notfallzulassung für COVID-19-Impfstoff Novavax
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat für den Coronavirus-Impfstoff Novavax eine Notfallzulassung erteilt. Die Zulassung gelte für Menschen ab 18 Jahren, teilte die FDA mit. „Die Daten belegen, dass die bekannten und möglichen Vorteile des Impfstoffs die bekannten und möglichen Risiken bei Personen ab 18 Jahren überwiegen und dass dieser Impfstoff bei der Prävention von COVID-19 wirksam sein kann“, hieß es. Zuvor hatte das Beratergremium der FDA eine Zulassung empfohlen. Der Impfstoff, von dem zwei Dosen notwendig sind, ist in Deutschland bereits seit Ende Februar verfügbar. Quelle: dpa / mia/vs
Erfolgreiche Daten zu Lolli-Testung bei Kindern
Mit dem „Lolli-Test“ im PCR-Verfahren wurde eine kinderfreundliche und sensitive Methode zum Nachweis von SARS-CoV-2-Infektionen entwickelt. Die Methode wurde als Hochdurchsatz-Screening als PCR-Pooltests an Schulen und Kitas eingesetzt. Eine Studie zeigt nun den erfolgreichen Einsatz an Schulen und Kitas. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin „Nature communications“ veröffentlicht.
Nachdem das Lolli-Testkonzept in einer kleinen Machbarkeitsstudie sowie in der multizentrischen B-FAST-Schulstudie erprobt wurde, folgten Pilotprojekte an Schulen (SCHOCO) und Kitas (KIKO) in Köln. Ab Mai 2021 wurden dann über 800.000 Kinder an Kitas und Grundschulen in Nordrhein-Westfalen zweimal wöchentlich getestet.
„Nach ersten Machbarkeits-Studien konnten wir die Lolli-Methode an den Kölner Kitas und landesweit an allen 3.700 Schulen implementieren. Hierin lag vor allem eine logistische Herausforderung“, berichtet Dr. Felix Dewald, Assistenzarzt in der Virologie. „Der Aufwand hat sich aber gelohnt, weil die Kinder davon profitieren konnten. Wir haben zum Beispiel in den Kitas ein Test-to-stay-Konzept aufgebaut. Dadurch waren die Kinder an den Kölner Kitas deutlich weniger von Quarantäne betroffen.“
Zwar wurde die Lolli-Methode primär als Maßnahme des Infektionsschutzes eingesetzt, aufgrund der umfassenden Testungen konnte das Kölner „Lolli-Team“ aber auch einen sehr guten Einblick in die Infektionsdynamik an Schulen erhalten. „Wir haben zum Beispiel eine starke Korrelation zwischen dem sozioökonomischen Status der Schulen und den Infektionsraten beobachtet“, berichtet Priv.-Doz. Dr. Isabelle Suárez, Infektiologin an der Klinik I für Innere Medizin. Die Studienautoren konnten außerdem aufzeigen, dass mit der Test-Methode Veränderungen der Infektionsdynamik zu erkennen sind. Quelle: www.uk-koeln.de / vs
Viele Intensivstationen in eingeschränktem Betrieb
Steigende Corona-Zahlen und hoher Krankenstand belasten den Betrieb der Intensivstationen in deutschen Kliniken. „Vor allem die hohe Zahl erkrankter Mitarbeiter macht uns deshalb gerade im Gesundheitssystem zu schaffen – zudem einige auch endlich noch ihren verdienten Urlaub antreten, um mit neuer Kraft in die Wintermonate zu starten“, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx.
Auf mehr als der Hälfte der Intensivstationen (55 Prozent) läuft der Betrieb nicht mehr wie sonst üblich – die Einschränkungen sind unterschiedlich stark. „Das ist leider schon eine sehr hohe Zahl, die wir sonst nur in den kälteren Jahreszeiten und [bei] einer höheren COVID-Belastung gesehen haben“, sagte Marx. Zwar sei die Versorgung der lebensbedrohlich erkrankten Patienten und Notfallpatienten überall gesichert. „Aber in den Krankenhäusern werden schon wieder zahlreiche Operationen verschoben und Personal muss umgesetzt werden.“
Intensivmedizinisch behandelt werden nach dem jüngsten Divi-Tagesreport 1.053 Patienten mit COVID-19. Nach Angaben von Marx sind es derzeit etwa doppelt so viele wie zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr und knapp viermal so viele wie 2020. Quelle: dpa / vs
Überprüfung der Versender auf Einhaltung der Temperaturvorgaben bei AM
Die Stabilität und die Wirksamkeit von Arzneimitteln sind temperaturabhängig. Daraus resultieren entsprechende Vorgaben für Transport und Lagerung. Besonders wichtig ist dies bei der Einhaltung für kühlkettenpflichtige oder kühl zu lagernde Medikamente. Bei heißen Temperaturen besteht jedoch auch bei Arzneimitteln, die üblicherweise bei Raumtemperatur (zwischen 15 und 25 Grad) gelagert werden, die Gefahr, dass Temperaturgrenzen überschritten werden.
Die Unternehmen des vollversorgenden pharmazeutischen Großhandels sind nach den Leitlinien der Good Distribution Practice (GDP) qualifiziert und zertifiziert. Sie enthalten Vorgaben zur Einhaltung und Kontrolle der Temperatur während Lagerung und Transport. Aufsichtsbehörden überprüfen regelmäßig und strengstens, wie die Großhandels-Unternehmen Temperaturen einhalten, überwachen, auswerten und dokumentieren.
Im Dezember 2020 hat der Bundestag die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) geändert, um auch Versender und die von ihnen beauftragten Paketdienstleister dazu zu verpflichten, die vorgeschriebenen Temperaturbedingungen zu erfüllen. Es müssten gezielt einzelne Lieferungen überprüft und durch Testkäufe Stichproben gemacht werden. Während der pharmazeutische Großhandel Apotheken in der Regel am Tag der Bestellung beliefert, sind beim Versand bestellte Arzneimittel häufig zwei oder mehr Tage unterwegs und werden nicht selten noch zwischengelagert.
„Die Auflagen des Gesetzgebers in Sachen Temperaturkontrolle sind klar und eindeutig: Wer Arzneimittel lagert und transportiert, muss nachweisen können, dass er sämtliche Anforderungen lückenlos erfüllt bis zur Abgabe an den Empfänger“, so André Blümel, Vorsitzender des Verbandes des vollversorgenden pharmazeutischen Großhandels (PHAGRO). „Wer das gerade in diesen Tagen nicht garantieren kann, gefährdet die Qualität der Arzneimittel und damit die Gesundheit der Patienten“, warnt Blümel. Quelle: Pressemitteilung Phagro / vs
KadeZyklus: Pflanzliche Hilfe bei Regelschmerz und starken Blutungen
Zyklusbeschwerden sind in der weiblichen Bevölkerung weit verbreitet. Häufig leiden Frauen an starken Menstruationsblutungen und schmerzhaften Regelkrämpfen. Viele möchten keine Schmerzmittel einnehmen und weichen lieber auf pflanzliche Alternativen aus. Das Produkt „KadeZyklus“ kann bei Krämpfen während der Menstruation und bei starken Blutungen eingesetzt werden.
KadeZyklus bei Krämpfen während der Menstruation enthält 250 mg Schafgarben-Trockenextrakt. In der Volksmedizin wird Schafgarbe bei langen und schmerzhaften Krämpfen im Magen-Darm-Bereich und während der Menstruation eingesetzt. Es wirkt spasmolytisch auf die glatte Muskulatur und zugleich schmerzlindernd. Eine klinische Studie konnte zudem zeigen, dass Schafgarbe schmerzhafte Menstruationskrämpfe ab der ersten Behandlung lindert. Zur Akuttherapie können täglich 2–3 Tabletten eingenommen werden. Erhältlich ist das Produkt in den Packungseinheiten 10 Filmtabletten (PZN 17874387) und 30 Filmtabletten (PZN 17874393).
KadeZyklus bei starken Blutungen während der Menstruation enthält 400 mg Hirtentäschel-Trockenextrakt. Es führt zu einer Reduktion von starken Blutungen, die für viele Frauen eine zusätzliche Belastung während ihrer Periode sein können. Zur Akuttherapie können täglich 2–3 Tabletten eingenommen werden. Erhältlich ist das Produkt in der Packungsgröße 20 Filmtabletten (PZN 17874401). Pressemitteilung Dr. Kade / vs
Menschen besser vor Hitze schützen
Angesichts erwarteter hochsommerlich-heißer Temperaturen müssen die Menschen nach Einschätzung des Hausärzteverbands besser geschützt werden. Dafür brauche es mehrere Maßnahmen, betonte der Klimaschutzbeauftragte im Hausärzteverband Nordrhein, Ralph Krolewski. Besonders Risikogruppen wie Kleinkinder und Senioren sowie chronisch Kranke, die Herzmittel, Medikamente gegen Bluthochdruck, Antidiabetika oder Schmerzmittel nähmen, müssten unterstützt werden.
In Gesundheitseinrichtungen und Praxen sollten kühle Orte mit Temperaturüberwachung geschaffen werden. Praxisteams müssten auf Risikoerkennung und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitzekollaps vorbereitet sein, mahnte Krolewski. Patienten sollten besser über die Risiken aufgeklärt werden.
Hitzebelastung sei nicht nur ein Problem von Flüssigkeitsmangel. „Wenn die Thermoregulation des menschlichen Körpers überfordert wird, kommt es zu einer kritischen Überhitzung des Organismus.“ Bei Hitzewellen – laut Verband mindestens zwei Tage mit sehr bis extrem hohen Temperaturen – könne es zu einer deutlich erhöhten Sterblichkeit kommen. Zum Basisschutz gehöre
- Aufenthalt im Schatten,
- Vermeidung von Anstrengung,
- regelmäßiges halbstündliches Trinken von Wasser,
- Hautbefeuchtung und Kühlen durch Ventilator oder Fächeln. Quelle: dpa / mia/vs
Corona-Pandemie ist weiter internationale Gesundheitsnotlage
Die Corona-Pandemie ist nach wie vor eine „Gesundheitsnotlage internationaler Tragweite“. Das befand die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und folgte damit dem unabhängigen Notfallausschuss, der die aktuelle Gefahrenlage bei einer Tagung vergangene Woche untersucht hatte. Obwohl in vielen Ländern deutlich weniger getestet wird, steigen die Infektionszahlen weltweit. Laut der WHO wurden seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 mehr als eine halbe Milliarde Infektionen gemeldet. Die wahre Zahl dürfte weitaus höher liegen, weil längst nicht alle Fälle erfasst werden.
Die WHO hatte die Notlage Ende Januar 2020 erklärt. Es ist die höchste Gefahrenstufe für Bedrohungen der öffentlichen Gesundheit, die die WHO ausrufen kann. Die Ausrufung hat keine unmittelbaren praktischen Folgen, soll aber Länder in aller Welt alarmieren, damit sie sich mit den Gefahren auseinandersetzen und gegebenenfalls Maßnahmen zum Schutz ihrer Bevölkerung ergreifen.
Die WHO hatte Ende Juni einen weiteren Notfallausschuss zu dem Affenpockenausbruch einberufen. Die Krankheit ist seit Mitte Mai in Deutschland und Dutzenden anderen Ländern entdeckt worden, die sie vorher praktisch nicht kannten. Der damit befasste Ausschuss sah noch keine Notlage von internationaler Tragweite. Die WHO hat den Ausschuss aber zu einer zweiten Sitzung am 18. Juli einberufen. Quelle: dpa /mia/vs
EU definiert die größten drei Gesundheitsbedrohungen
Pandemien, atomare Gefahr, antimikrobielle Resistenzen: Die EU hat die drei größten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit benannt. Dies soll gewährleisten, im Ernstfall besser vorbereitet zu sein als etwa zu Beginn der Corona-Krise. Es handele sich um lebensbedrohliche oder anderweitig ernsthaft bedrohliche Gesundheitsgefahren, die sich grenzüberschreitend auf die Mitgliedstaaten ausbreiten können, teilte die EU-Kommission mit. Nun soll damit begonnen werden, die Entwicklung, Beschaffung, Produktion und Lagerung medizinischer Güter zu sichern.
Durch die entsprechende Vorbereitung könne sichergestellt werden, „dass bei Bedarf alle Mitgliedstaaten rasch medizinische Gegenmaßnahmen ergreifen können“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. Erstellt wurde die Liste durch die neue EU-Behörde Hera zur Vorsorge von Gesundheitskrisen in Zusammenarbeit mit anderen EU-Agenturen sowie internationalen Partnern und Sachverständigen.
Konkret werden nun drei Kategorien schwerwiegender grenzüberschreitender Gesundheitsgefahren genannt. Dazu gehören neben Krankheitserregern mit hohem Pandemiepotenzial auch chemische, biologische, radiologische und nukleare Bedrohungen. Zudem sind Bedrohungen durch antimikrobielle Resistenzen gelistet. Quelle: dpa / mia/vs
Bayer verkauft Testosteron-Geschäft
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer trennt sich von seinem Testosteron-Geschäft. Das Medikament gegen Testosteronmangel Nebido gehe an das Pharmaunternehmen Grünenthal, teilte der Dax-Konzern mit. Die Transaktion soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Bayer krempelt die Pharmasparte seit einiger Zeit ein Stück weit um und setzt dabei stark auf das Geschäft mit Gen- und Zelltherapien, welches das Wachstum mittelfristig antreiben soll. Quelle: dpa / mia/vs
Mit Rosenwurz-Extrakt gegen Stress-Syndrom
Stress ist einer der großen Erschöpfungstreiber. Häufig wird der Stressdruck von außen herbeigeführt. Unter den fünf stärksten Stressursachen bei Betroffenen über 18 Jahre listet die TK-Stressstudie „Entspann dich, Deutschland“ gleich vier, die exogener Natur sind:
- Schule, Studium und Beruf (47%)
- Schwere Krankheiten von Nahestehenden (31%)
- Konflikte mit Partnern/Verwandten/Bekannten (26%)
- Ständige Erreichbarkeit (25%)
Neben den langfristig anhaltenden Folgen von Überlastungen können vor allem körperliche Symptome direkt spürbar und belastend für viele Betroffene sein. Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Energieverlust sind typische Anzeichen für eine Erschöpfung. Rhodiola rosea (Rosenwurz) kann helfen, sich an Stress anzupassen. Studien mit Extrakten aus der Wurzel der Pflanze zeigen, dass sich das Stressempfinden, stressbedingte Müdigkeit und Erschöpfung verbessern können.
Das pflanzliche Arzneimittel rhodioLoges® von Dr. Loges enthält einen hochwertigen Rosenwurz-Extrakt. Das Präparat ist laut Herstellerangaben sehr gut verträglich und weist keine Wechsel- oder Nebenwirkungen auf. Das apothekenexklusive Präparat ist in den Packungseinheiten 20 (PZN 14006236), 60 (PZN 14006242) und 120 Filmtabletten (14006259) erhältlich. Quelle: Pressemitteilung Dr. Loges / vs