Ökotest prüft Menu-Cups: Menstruationstassen: günstig, nachhaltig und schadstofffrei?

Daneben belastet die Monatshygiene auch die Finanzen: Laut „Ökotest“ geben Frauen im Laufe ihres Lebens knapp 2.000 Euro für Tampons aus – eine Menstruationstasse hingegen kostet in der Regel zwischen 10 und 30 Euro und soll nach Herstellerangaben bis zu zehn Jahre verwendbar sein. Die Kostenersparnis könnte folglich enorm sein. 

Doch wie sieht es mit der Qualität von Menstruationstassen aus? Enthalten sie Schadstoffe, reißen sie vielleicht beim Entfernen und weisen die Hersteller auch auf seltene Komplikationen – das Toxische Schocksyndrom (TSS) – hin? 

Ökotest ging diesen Punkten nach und ließ 20 Menstruationstassen im Labor auf flüchtige Bestandteile, Silikonbausteine (Siloxane), Schwermetalle, Weichmacher, Lösemittel und antimikrobiell wirksame Substanzen untersuchen. Am wichtigsten war Ökotest der Punkt „Schadstofffreiheit“, schließlich würden die Menstruationstassen im Körperinneren getragen und kämen mit Schleimhäuten in Kontakt.

Die Redakteure des Verbrauchermagazins sind mit den meisten der 20 geprüften Menstruationstassen hochzufrieden: 16 schneiden mit Bestnote „sehr gut“ ab, nur je zweimal urteilt Ökotest aufgrund von Mängeln mit „gut“ bzw. „ausreichend“. 

Unter den besten Menstruationstassen findet sich auch ein Produkt eines in Apotheken-Kreisen bekannten Herstellers (durch z. B. Vagisan®): Dr. August Wolff. „Sehr gut“ lautete das Urteil von Ökotest bei Inhaltsstoffen und bei Belastungsprüfungen. Die Reißfestigkeit des Griffs bewerteten die Verbraucherschützer als „hoch“. 

Übrigens: Safecup von Dr. August Wolff können auch Apotheken bestellen, manche Großhändler haben die Menstruationstasse vorrätig.

Anders sieht es bei Facelle von Rossmann aus (auch wenn das Gesamturteil bei „sehr gut“ bleibt): Hier bemängelte Ökotest den fehlenden Hinweis auf das Toxische Schocksyndrom und die Reißfestigkeit des Griffs (lediglich „mittelmäßig“), da das Material schon bei moderater Kraft beim Entfernen gerissen sei. 

Punktabzug vergab Ökotest auch für flüchtige Stoffe. Es sollten nicht mehr als 0,5 Prozent der Substanzen aus dem Material entweichen, da dies sonst ein Hinweis darauf sein könne, dass die Menstruationstassen nach Produktion nicht ausreichend wärmebehandelt wurden, erklärt Ökotest. 

Bei drei Tassen – Ruby Cup, Mylily Menstruationstasse, Queen Cup – war dies der Fall. Bei diesen Cups lag jedoch noch mehr im Argen: kein Hinweis auf das Toxische Schocksyndrom, bei Mylily und Queen Cup fand Ökotest zudem PVC in der Verpackung und die Siloxane D5 und D6 über dem Grenzwert. Die Silikonbausteine seien schwer abbaubar und reicherten sich in Organismen an, weswegen Ökotest diese Stoffe als kritisch einstuft. 

Am Ende reicht es für Mylily und Queen Cup somit nur für „ausreichend“, die schlechteste Bewertung im Test. 

Siloxane fand Ökotest auch beim mit „gut“ bewerteten Intimina Lily Cup. Hier bemängelt das Verbrauchermagazin zudem die nicht sehr ausführlichen Anwendungshinweise.

Die vollständigen Testergebnisse gibt es bei Ökotest.