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Leseprobe PTA 11/2021: Stars unter den Hautcremes?

BB- und CC-Creams vereinen die Kategorien Pflege, Tönung/Korrektur und UV-Schutz in einem Produkt. | Bild: Boyloso / iStock

Sogenannte BB-Creams erfreuen sich weltweiter Beliebtheit. Die Grundidee für das All-in-one-Produkt stammt von der deutschen Kosmetikerin Christine Schrammek.

BB-Cream einst Geheimtipp der Stars

Ursprünglich sollte die Rezeptur die Regeneration der Haut nach kosmetischen Behandlungen oder Operationen unterstützen. In den 1960er-Jahren entwickelte sich daraus die sogenannte BB-Cream. Nach Markteinführung 1985 in Südkorea und Japan galt die Creme als Geheimtipp der Stars und wurde nach Bekanntwerden in den Vereinigten Staaten schließlich weltweit populär. Inzwischen gibt es zahlreiche Varianten und Weiterentwicklungen der Formulierung auf dem Markt – darunter die CC-Cream. Noch heute wird die Ursprungsrezeptur in weiterentwickelter Form als Marke des Familienunternehmens „Dr. med. Christine Schrammek derma.cosmetics“ vertrieben.

Nicht nur pflegende Tagescreme ...

Grafik: PTAheute

Bereits die Kurzform „BB-Cream“ enthält einen Hinweis auf den Effekt der Creme. Dahinter steckt ein Blemish Balm – manchmal auch Beauty Balm genannt –, eine pflegende Tagescreme mit kaschierenden Eigenschaften. Die Zusammensetzung folgt keiner festgelegten Rezepturvorschrift, sondern beinhaltet eine Kombination (siehe Grafik) aus den Bausteinen Pflege und Feuchtigkeit, Tönung und Sonnenschutz. Jeder dieser Bausteine enthält wiederum verschiedene mögliche Inhaltsstoffe.  

Als Feuchthaltefaktor enthalten moderne BB-Creams zum Beispiel häufig Hyaluronsäure-Derivate, zudem weitere pflegende Bestandteile wie etwa Sheabutter, Jojobaöl oder Aprikosenkernöl. Auch regenerierende und entzündungshemmende Zusätze, beispielsweise Panthenol, Zinkverbindungen oder Bisabolol, der Hauptwirkstoff der Kamille, kommen zum Einsatz. 

... sondern auch Tönung und UV-Schutz

Kleine Makel verschwinden durch die leichte Tönung der Creme. Sie verschmilzt optisch mit der natürlichen Hautfarbe und lässt das Hautbild ebenmäßig erscheinen, ohne künstlich zu wirken. Unterstützend wirken dabei sogenannte Weichzeichner. Das sind kleinste lichtreflektierende Pigmente aus Mineraloxiden, etwa Titandioxid. Sie streuen einfallendes Licht, wodurch kleine Fältchen weniger auffallen. Zudem verleihen sie der Haut ein natürlich frisches Aussehen und wirken einem fahlen Teint entgegen. Einige Marken bieten Varianten für helle und dunklere Hauttypen an. Produkte für den asiatischen Markt haben übrigens – anders als im Rest der Welt – oft hautaufhellende Eigenschaften. Komplett wird die All-in-one-Creme durch den integrierten UV-Schutz. Lichtschutzfaktoren (LSF) von 15 bis 30 sind hierbei häufig vertreten. Neben dem Schutz vor Sonnenbrand, hauptsächlich durch UV-B-Filter, beugen UV-A-Filter unter anderem lichtbedingter Hautalterung vor – damit ist auch ein Anti-Aging-Effekt inklusive.

Nach BB kommt CC

Als Weiterentwickelung der BB-Creams stehen CC-Creams für eine verbesserte Abdeckung. Entsprechend steht die Abkürzung „CC“ für „Colour Correction“ oder auch „Complexion Correction“, sinngemäß: Teintkorrektur. Diese Cremes haben – zusätzlich zu den Eigenschaften einer BB-Cream – eine stärkere Deckkraft. Sie kaschieren Unreinheiten und Rötungen und vereinen somit die Eigenschaften einer pflegenden Tagescreme mit denen eines korrigierenden Make-ups. Erhältlich sind zudem Rezepturen in Gelb- oder Grünfärbung. Eine gelbliche Tönung kann insbesondere dunkle Schatten kaschieren, etwa im Augenbereich, oder Pickelmale. Grün neutralisiert Rötungen, hilfreich beispielsweise für Couperose-Patienten. Bei langfristiger Anwendung sollen die CC-Creams zudem das Hautbild verbessern. Mit etwas Puder darüber wird das Tages-Make-up noch haltbarer.

Wie erkläre ich es meinem Kunden?

  • „Sie möchten mit einer Creme Ihre Haut sowohl pflegen als auch vor der Sonne schützen und gleichzeitig die roten Stellen Ihrer Rosazea abdecken? Dann kann ich Ihnen diese CC-Cream empfehlen.“
  • „Wenn Sie für Ihre reife Haut ein All-in-one-Produkt suchen, ist diese DD-Cream etwas für Sie. Neben Pflege, UV-Schutz und Tönung sind spezielle Anti-Aging-Wirkstoffe enthalten. Haben Sie so einen Ansatz schon einmal ausprobiert?“

Innovation DD-Cream

Eine weitere Kategorie der Alleskönner ist die DD-Cream. Sie steht für „Dynamic Do-All“ oder „Disguise & Diminish“. Das bedeutet: tarnen und mindern. Diese erneute Weiterentwicklung soll einen Mehrwert für reife Haut liefern, indem sie insbesondere auf typische Anti-Aging-Wirkstoffe setzt wie zum Beispiel Vitamin C oder Aprikosenkernöl. Die Zusätze mindern oxidativen Stress der Haut durch freie Radikale. Die Creme liefert ebenfalls eine gute Abdeckung und gleicht Unregelmäßigkeiten des Hautbildes aus.

Fließende Übergänge

Die Einteilung in die Kategorien BB-, CC- und DD-Creams erleichtert den Überblick über das umfangreiche Angebot auf dem Markt. Jedoch sind die Übergänge im Handel fließend, da bei der Namensgebung der Produkte auch Marketingaspekte eine Rolle spielen. Zu finden sind entsprechende Cremes bei vielen apothekenrelevanten Herstellern wie beispielsweise Bioderma, Eucerin, La Roche-Posay, Lierac und Vichy. 

Das Wichtigste in Kürze

  • BB- und CC-Creams vereinen die Kategorien Pflege, Tönung/Korrektur und UV-Schutz in einem Produkt. 
  • CC-Creams sind die Weiterentwicklung der BB-Creams und haben eine stärkere Deckkraft.  
  • Es gibt Produkte mit Grün- oder Gelbfärbung: Grün eignet sich bei Rötungen, Gelb bei Pickelmalen und bräunlichen Augenschatten.  
  • Die Anwendung ist besonders unkompliziert: Das eine Produkt auftragen – fertig.  
  • DD-Creams sind eine Innovation, die speziell auf die Bedürfnisse reifer Haut eingeht.