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Bluthochdruck schädigt auch das Gehirn

Experten mahnen, dass bereits junge Menschen regelmäßig ihren Blutdruck messen (lassen) sollten. | Bild: Andrei Tsalko / AdobeStock

Bluthochdruck verursacht in vielen Fällen Organschäden, lange bevor die Patienten ihre Erkrankung bemerken. Dass dabei auch das Gehirn leidet, konnte in einer aktuellen amerikanischen Studie mit 191 Teilnehmern gezeigt werden. Die Probanden waren zu Studienbeginn zwischen 18 und 30 Jahre alt und wurden über 30 Jahre hinweg beobachtet.

Erhöhter Blutdruck im jungen Erwachsenenalter – Hirnfunktionsstörungen in der Lebensmitte

Das Ergebnis der Studie: Teilnehmer, deren Blutdruck über den gesamten Studienzeitraum hinweg erhöht war, wiesen im mittleren Alter schlechtere kognitive Fähigkeiten auf. So waren etwa Gedächtnisleistung und Aufmerksamkeit vermindert. Außerdem zeigten sich Auffälligkeiten beim Gangbild: Wenn von Jugend an Bluthochdruck bestand, war im mittleren Alter die Gehgeschwindigkeit niedriger, die Schrittlänge kleiner und die Gangvariabilität höher. Alle diese Resultate ergaben sich unabhängig von anderen Gefäßrisikofaktoren wie Body-Mass-Index, Rauchen, Diabetes etc.

Auffällige MRT-Bilder

Vor allem bei den Patienten mit Gehauffälligkeiten ergab auch die Magnetresonanztomographie-Bildgebung auffällige Befunde: Es zeigten sich Schäden in der weißen Hirnsubstanz. Diese sind ansonsten typisch für alternde Gehirne und demenzielle Erkrankungen.

Warnzeichen ernst nehmen!

Erhöhter Blutdruck scheint also schon im frühen Erwachsenenalter negative Auswirkungen zu haben. Experten mahnen vor diesem Hintergrund, dass bereits junge Menschen regelmäßig ihren Blutdruck messen (lassen) sollten. Besonders wichtig sei es, die Warnzeichen für Hypertonie zu kennen – etwa Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Schwindel. Ein stark erhöhter Blutdruck könne sich mit Symptomen wie Atemnot unter körperlicher Belastung, plötzlichen Schmerzen im Oberkörper oder starkem Herzklopfen äußern. Erster Ansatzpunkt zur Blutdrucksenkung müssten Lebensstilmaßnahmen wie Übergewichtsreduktion oder Rauchstopp sein. Zeige sich damit kein Erfolg, sei eine medikamentöse Therapie angebracht. S. Mahinrad et al., Circulation 2020; 141: 712–724 (https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCULATIONAHA.119.042502); Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM)