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Alltagsbewegung hilft der Psyche

Besser Treppe statt Rolltreppe oder Aufzug: Studien zeigen, dass Alltagsbewegungen nicht nur förderlich für die körperliche Gesundheit sind, sondern auch der Psyche guttun. | Bild: Dreadlock / Adobe Stock

Dass sportliche Aktivitäten wohltuend und beglückend sind, haben viele Menschen schon selbst erfahren. Auch die Forschung hat längst bestätigt, dass Sport nicht nur der körperlichen Gesundheit, sondern auch der Psyche zugutekommt. So sinkt etwa das Risiko für zahlreiche seelische Erkrankungen. Während also die Wirkungen sportlicher Betätigung gut untersucht sind, weiß man über den Einfluss normaler Alltagsaktivitäten wenig. Dabei machen solche Betätigungen wie Treppensteigen, Gartenarbeit oder der Gang zur Bushaltestelle pro Tag den Großteil der körperlichen Bewegungen aus. Deshalb hat eine aktuelle Studie untersucht, wie sich Alltagsaktivitäten auf das Wohlbefinden auswirken.

Wacher und energiegeladener – mehr Wohlbefinden

Das Team mit Wissenschaftlern vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim hat zwei Studienansätze durchgeführt. Im ersten wurde bei 67 Personen der Einfluss der Alltagsaktivität auf Wachheit und Energielevel über sieben Tage hinweg erfasst. Dies geschah unter anderem mittels Bewegungssensoren und Smartphone-Abfragen. Das Ergebnis: Die Studienteilnehmer fühlten sich direkt nach normaler Alltagsaktivität wacher und energiegeladener. Dies waren wichtige Komponenten des Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit der Teilnehmer.

Bestimmte Hirnregion vermittelt die Effekte

In einem zweiten Studienansatz mit einer weiteren Gruppe von 83 Personen wollten die Forscher herausfinden, welche Hirnareale für diese Alltagsprozesse wichtig sind. Dazu setzten sie die Magnetresonanztomographie ein. Aus den Analysen ergab sich: Ein bestimmtes Areal der Großhirnrinde – ein Teil des anterioren cingulären Cortex –  vermittelt den Zusammenhang zwischen Alltagsaktivität und subjektivem Energielevel. Generell spielt diese Hirnregion eine Schlüsselrolle bei der Emotionsregulation. In der Studie zeigte sich: Personen, bei denen diese Hirnregion weniger ausgeprägt war und die gleichzeitig anfälliger für psychische Erkrankungen waren, fühlten sich bei körperlicher Inaktivität weniger energiegeladen. Nach Alltagsbewegung fühlten sie sich jedoch deutlich energiegeladener als Personen, bei denen diese Hirnregion größer war. 
Die Wissenschaftler betonen daher, dass auch normale Alltagsbewegung einen spezifischen Nutzen hat. Das gelte vor allem für Menschen, die zu psychischen Erkrankungen neigen. Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)