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Weniger Wechselwirkungen: Warum ändert sich bei Monapax die Rezeptur?

Monapax wird als homöopathisches Komplexmittel bei Husten eingesetzt. Der neue Sirup verzichtet auf China, Hedera helix und Hyoscamus. | Bild: Africa Studio / Adobe Stock

Noch gibt es Monapax® Saft. Das homöopathische und apothekenpflichtige Arzneimittel kann solange der Vorrat reicht noch über den Großhandel bestellt werden. Eingesetzt wird der Saft bei Husten, auch Keuchhusten und Bronchialkatarrh. Allerdings hat Hersteller Cassella-med „aus strategischen Gründen“ entschieden, Monapax® Saft aus dem Sortiment zu nehmen.

Nun wird der Saft nicht ersatzlos gestrichen, stattdessen führt Cassella-Med den Sirup ein. Was hat den Hersteller veranlasst, eine neue Monapax®-Rezeptur zu entwickeln? Denn entwickelt wurde das Komplex-Homöopathikum Monapax® Sirup Cassella-med zufolge bereits vor einigen Jahren, doch wurde es bislang nicht auf den Markt gebracht. 

Der neue Sirup setzt nunmehr nur auf vier statt sieben Inhaltsstoffe und verzichtet auf China, Hedera helix und Hyoscyamus – und das aus folgenden Gründen, wie PTAheute auf Nachfrage bei Cassella-med erfahren hat.

Weniger Wechselwirkungen

„Die klassische Homöopathie nutzt Einzelmittel und sieht Komplexmittel mit vielen Wirkstoffen kritisch. Mit dem Ziel einer kleineren Zahl von Wirkstoffen wurden bei der Entwicklung von Monapax® Sirup drei Wirkstoffe weggelassen“, erklärt Cassella-med. Durch das Weglassen von China (Chinarinde) entfalle eine mögliche Wechselwirkung mit Antikoagulanzien. Im Saft war China in einer recht niedrigen Potenz (D1) enthalten. Um zusätzlich eine „mögliche Verstärkung einer Schilddrüsenüberfunktion“ zu verhindern, verzichtet Cassella-med im neuen Sirup außerdem auf Hedera helix (Efeu). Zu Hyoscyamus (Bilsenkraut) erklärt der Hersteller: „Da einige Wirkstoffe in Monapax® (u. a. Cuprum) im Effekt Hyoscyamus ähneln, wurde Hyoscyamus ebenfalls weggelassen.“ 

Die alte Monapax®-Rezeptur setzte noch auf Hyoscyamus in D4. Hyoscyamin ist ein Alkaloid, das in Bilsenkraut enthalten ist. Die Pflanze wurde früher als Rauschmittel verwendet, aber auch zur Linderung von Schmerzen und Geschwüren eingesetzt. Durch die enthaltenen Alkaloide (auch Scopolamin) zählt Bilsenkraut zu den giftigen Pflanzen. Die Fachinformation hat auf diese nun von Cassella-med benannten möglichen Wechselwirkungen nicht hingewiesen. Dort steht bei Monapax® Saft unter Wechselwirkungen: „Bisher keine bekannt“. Dieser Hinweis findet sich auch beim neuen Monapax® Sirup.

Sonnentau bleibt erhalten

Der Hersteller erklärt zudem, dass in beiden Monapax®-Formen weiterhin Sonnentau zu finden sei, der „als Arzneipflanze mit langer Tradition vor allem gegen Reizhusten seine positive Kraft entfaltet“. Die Wirkstoffe wirkten direkt in den Bronchien und nicht im Hustenzentrum des ZNS.

Ohne künstliche Süß- und Aromastoffe

Eine Änderung gab es auch bei den Hilfsstoffen: Der Sirup enthält keine künstlichen Süß- und Aromastoffe sowie keine Konservierungsstoffe. Zum Vergleich: Die alte Rezeptur enthielt unter anderem Saccharin-Natrium als Süßungsmittel sowie Kaliumsorbat und Citronensäure zur Konservierung. Auch auf Anisöl wird nun verzichtet. 

Monapax® Sirup eignet sich für Säuglinge ab einem Alter von sieben Monaten. Die Anwendungsgebiete leiten sich, so die Fachinformation, von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Entzündungen der Atemwege, besonders Keuch- und nächtlicher Krampfhusten. Für kleinere Kinder (ab drei Monaten) können auch Tropfen angewendet werden.