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Auch Tiere kennen Heilpflanzen

Katzen fressen Gras, um ihre Verdauung zu regulieren. | Bild: byallasaa / AdobeStock

Bei Wurmbefall

Der Rainfarn (Tanacetum vulgare) ist ein altes Wurmmittel. Das wissen offenbar auch Rehe. Bei starkem Wurmbefall fressen sie vermehrt diesen Korbblütler, der als Wirkstoffe vor allem ätherisches Öl und Beta-Sitosterol enthält. Auch den Gemeinen Beifuß hat der Mensch früher zum Entwurmen eingesetzt und auch diese Pflanze nutzen die Rehe für denselben Zweck.

Für die Verdauung

Füchse fressen Gras, um ihre Verdauung zu regulieren. Das hilft ihnen zum Beispiel, überschüssige Magensäure loszuwerden. Mancher Hundebesitzer kennt dieses Verhalten auch vom eigenen Vierbeiner. Für Katzen, die keine Möglichkeit haben, draußen zu grasen, wird gerne Katzengras (z. B. Cyperus zumula) in der Wohnung aufgestellt. Die Stubentiger fressen das Gras, da es ihnen hilft, unverdaute Haarballen herauszuwürgen.

Zur Entzündungshemmung

In vielen Regionen Deutschlands hat sich der Biber wieder angesiedelt. Im Winter ernähren sich diese Vegetarier vor allem von Baumrinde. Dabei bevorzugen sie Weidenrinde. Sie enthält bekanntlich Salicylsäure. Diese wird im Biberfettgewebe angereichert und entfaltet antientzündliche Wirkungen.

Gegen den Stress

Nicht nur Säugetiere, auch Vögel nutzen Pflanzen gezielt zur Gesunderhaltung. Ein Beispiel sind Stare. Als Zugvögel meistern sie sehr lange Flugstrecken. Durch eine solche Dauerbelastung kommt es aber zur hormonellen Stressreaktion mit einem Anstieg von Glukokortikoiden im Blut. Durch den Verzehr von roten Beeren, die reich an antioxidativ wirksamen Anthocyanen sind, können die Vögel die Stresshormonkonzentration senken.

Zur Parasitenabwehr

Stare zeigen noch eine andere Kräuteranwendung: Ihre Nester legen sie gerne mit Pflanzenteilen von Wilder Möhre (Daucus carota) aus. Dadurch werden wohl Milben ferngehalten. Vogelkundler berichten auch von der Verwendung von Schafgarbe (Achillea millefolium) als Nistmaterial. Das darin enthaltene ätherische Öl könnte das Bakterienwachstum hemmen. Bei Finken wurde ein kurioses Verhalten beobachtet: Sie bauen offenbar gezielt Zigarettenstummel in ihre Nester ein – um Zecken abzuwehren. Quellen: Deutsche Wildtier Stiftung; Max-Planck-Institut für Ornithologie