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Aktuelles zu Drogen und Sucht

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland stieg im vergangenen Jahr an. | Bild: monticellllo / Adobe Stock<7sub>

Zu viele Drogentote

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 1.398 drogenbedingte Todesfälle registriert. Gegenüber dem Jahr 2018 (1.276 Todesfälle) war das ein Anstieg um 9,6 Prozent. Die Haupttodesursache waren, wie in den vergangenen fünf Jahren, Überdosierungen von Opioiden wie Heroin und Morphin. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, setzt sich daher für eine noch flächendeckendere Substitutionsversorgung ein. Derzeit erhalten 79.400 Menschen in Deutschland eine Substitutionstherapie. Außerdem plädiert die Drogenbeauftragte dafür, die Drogenszene besser mit dem Opiat-Antagonisten Naloxon-Nasenspray auszustatten.

Unterschätzte Partydrogen

Auch Todesfälle durch Kokain, Amphetamine und synthetische Drogen haben in den vergangenen fünf Jahren zugenommen – von 143 auf 268. Laut der Drogenbeauftragten verdeutlicht dies, dass Aufklärung und Beratung auch bei Partydrogen und anderen Aufputschmitteln wichtig ist. Die Konsumenten von Koks, Amphetaminen und Co. müssten sich der Risiken für ihre Gesundheit bewusst werden.

Spitzenreiter Cannabis

Man nimmt an, dass in Deutschland 41.000 Erwachsene (18 bis 64 Jahre) kokainabhängig sind. Eine Abhängigkeit von Amphetaminen liegt bei 103.000 vor. Die wichtigste Rolle unter den illegalen Drogen spielt aber nach wie vor Cannabis. Hier ist von 309.000 Abhängigen im Erwachsenenalter auszugehen. Besonders hoch ist die Zahl jugendlicher Cannabiskonsumenten (12 bis 17 Jahre). Im Jahr 2018 waren es 367.000 bzw. 8 Prozent dieser Altersklasse. Am häufigsten wird Cannabis jedoch von jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren konsumiert. 
Unter der Schirmherrschaft der Drogenbeauftragten der Bundesregierung bieten die Drogennotrufe eine gemeinsame Sucht- und Drogen-Hotline an: 01806 31 30 31 (https://www.sucht-und-drogen-hotline.de). 

Eine Badewanne voller Alkoholika

Beim Alkoholkonsum gehört Deutschland trotz leicht sinkender Werte nach wie vor zu den Hochkonsumländern: Im Schnitt nahm im Jahr 2017 jeder Einwohner ab 15 Jahren 10,5 Liter reinen Alkohol zu sich. Der Gesamtverbrauch an alkoholischen Getränken betrug im Jahr 2018 rund 131 Liter. Das entspricht einer Badewannenfüllung an Bier, Wein, Schaumwein und Spirituosen. Insgesamt 1,4 Millionen Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren betrieben im Jahr 2018 Alkoholmissbrauch und 1,6 Millionen waren abhängig. Circa 74.000 Todesfälle jährlich schreibt man dem Alkoholkonsum oder dem kombinierten Alkohol-Tabak-Konsum zu.

Ab- und Zunahmen beim Rauchen

Rauchen stellt in den Industrienationen die führende Ursache für vorzeitige Sterblichkeit dar. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Zigaretten lag im Jahr 2019 in Deutschland bei 900 Stück. Doch es gibt auch positive Nachrichten: Die Zahl der Raucher ist weiterhin rückläufig. Im Jahr 2017 rauchten 26 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen ab 15 Jahren. Bei den Jugendlichen hat sich der Anteil der Raucher in den vergangenen 10 bis 15 Jahren um immerhin zwei Drittel verringert. Angestiegen ist allerdings der Konsum von (Wasser-)Pfeifentabak. In 2019 wurden 4.150 Tonnen verbraucht. Das ist ein Plus von 24,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Medikamentenabhängigkeit ist weiblich

Missbrauch und Abhängigkeit von Medikamenten nehmen weiter zu. Schätzungsweise 1,5 bis 1,9 Millionen Menschen in Deutschland sind medikamentenabhängig. An vorderster Stelle stehen Benzodiazepine, Z-Substanzen und opioidhaltige Schmerzmittel. Hiervon sind vor allem ältere Frauen abhängig, weil sie häufig über einen langen Zeitraum Psychopharmaka verschrieben bekommen. Quellen: Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung; Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS); United Nations