Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Migräne im Alter: oft untypisch

Auch im Alter können Menschen unter Migräne leiden. | Bild: Prostock-studio / Adobe Stock

Rund zehn Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer leiden auch mit über 70 Jahren noch unter Migräne. Meist verändern die Attacken allerdings mit zunehmendem Alter ihren Charakter. In vielen Fällen werden sie seltener und kürzer. Auch Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit sind dann meist schwächer ausgeprägt.

Manchmal nur eine Aura

In einigen Fällen äußert sich eine Migräne bei älteren Patienten gar nicht mehr in Form von Kopfschmerzen, sondern ausschließlich mit einer Aura. Dann treten zum Beispiel nur noch Sehstörungen in Gestalt gezackter Linien auf. Das Problem dabei: Vorstufen eines Schlaganfalls können eine ganz ähnliche Symptomatik haben. Um hier sicher zu unterscheiden, bedarf es manchmal einer MRT-Untersuchung.

Vorsicht bei Triptanen!

Wichtig ist bei älteren Migränepatienten zudem, die Besonderheiten bei der Medikamenteneinnahme zu berücksichtigen, etwa eine längere Wirksamkeit von Schmerzmitteln bei Funktionsstörungen von Nieren oder Leber. Auch Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Schwindel können im Alter zunehmen. Triptane sollten über 65-Jährige nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Da sie gefäßverengend wirken, bedeuten Triptane bei Bluthochdruck oder Durchblutungsstörungen eine Gefahr für Herz und Gehirn. Quelle: MigräneLiga e.V. Deutschland 

Zur Erinnerung: Wie wirken Triptane?

Triptane entfalten als 5-HT1B/1D-Rezeptor-Agonisten ihre Wirkung über Serotoninrezeptoren. Sie führen unter anderem zur Engstellung von intracraniellen (innerhalb des Schädels befindlichen) Gefäßen und wirken damit der bei Migräne auftretenden Weitstellung der Gefäße entgegen. Zudem hemmen sie die Freisetzung entzündungsfördernder Neuropeptide und die trigeminale (den Trigeminus-Nerv betreffende) Schmerzweiterleitung. 

Triptane werden überwiegend in Form von Tabletten oder Schmelztabletten angewendet, sind jedoch auch in anderen Darreichungsformen (z. B. als Nasenspray) erhältlich. Sie sind grundsätzlich verschreibungspflichtig, wobei Naratriptan und Almotriptan unter gewissen Voraussetzungen von der Verschreibungspflicht ausgenommen sind.