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Was ist eigentlich die Katzenkratzkrankheit?

junge Frau hält Katze auf Arm und streichelt sie
Die Katzenkratzkrankheit kann beim Menschen auftreten, wenn das Bakterium Bartonella henselae von der Hauskatze übertragen wird. | Bild: Дмитрий Киричай / AdobeStock

Was gibt es für einen Katzenhalter Schöneres, als mit dem Stubentiger ausgelassen zu spielen oder intensiv zu schmusen. Kommt es dabei mal zu einem Kratzer oder einem kleinen Biss, wird das meist nicht sonderlich ernst genommen. Doch über solche Verletzungen können Erreger übertragen werden – so z. B. das stäbchenförmige Bakterium Bartonella henselae.

Zum Internationalen Katzentag am 8. August

Der Internationale Tag der Katze (auch Weltkatzentag genannt) findet alljährlich am 8. August statt. Wer diesen Tag initiiert hat, ist unklar, ebenso weshalb dieses Datum ausgewählt wurde.

Katzenfreunde lassen sich davon jedoch nicht beirren und feiern ihre geliebten Haustiere. Der Weltkatzentag soll jedoch auch dazu dienen, um auf die mit der Katzenhaltung verbundene Verantwortung aufmerksam zu machen und auf Missstände in der Katzenhaltung hinzuweisen. /mia

Symptome der Katzenkrankheit

Drei bis zehn Tage nach einer Infektion mit dem Bakterium Bartonella henselae entwickelt sich an der betroffenen Stelle ein rotes Hautknötchen, das manchmal verkrustet. Zudem können sich auch Fieber, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Müdigkeit einstellen. Später schwellen die benachbarten Lymphknoten an, die druckempfindlich sein können und schmerzen.

Bartonellose: Gefahr für Immungeschwächte

In der Regel heilt die Katzenkratzkrankheit (= Bartonellose) innerhalb von zwei bis fünf Monaten von selbst aus. Therapeutisch reichen meist eine lokale Wärmebehandlung und die Einnahme von Analgetika aus. 

Selten treten weitere Symptome wie eine Konjunktivitis oder Krampfanfälle auf. Immunsupprimierte Personen sind jedoch gefährdet, eine Hirnentzündung oder Organschäden zu bekommen. Sie benötigen deshalb häufig die Gabe von Antibiotika. 

Eine infizierte Katze zeigt meist keine Krankheitszeichen. Nur in seltenen Fällen kann sich ein schweres Krankheitsbild mit Herzentzündung entwickeln.

Auch kleine Wunden auswaschen und desinfizieren

Sogar ganz gesund erscheinende und nur in der Wohnung lebende Katzen können Bartonella-Bakterien in sich tragen. Die Infektion ziehen sie sich außer beim Kämpfen mit einer bereits infizierten Katze noch auf anderem Weg zu: durch Flohbisse oder wenn Flohkot in eine Wunde gelangt. 

Wird man als Katzenhalter von seinem Stubentiger gekratzt oder gebissen, sollte man die Wunde – auch wenn sie noch so klein ist – sofort gründlich auswaschen und möglichst mit Jod desinfizieren. Übrigens können Flöhe den Erreger beim Saugakt auch auf den Menschen übertragen. Die Flohbekämpfung ist daher auch für die menschliche Gesundheit wichtig. Quellen: DAZ 12/2016; DAZ 2/2012; Center for Disease Control and Prevention; MSD 

Katzenkratzkrankheit in Kürze

  • Infektion mit dem Bakterium Bartonella henselae, das durch Biss oder Kratzer von infizierter Katze übertragen wird. 
  • Bis zu 40 Prozent der Hauskatzen in Deutschland sind infiziert, meist ohne selbst Symptome zu entwickeln. Infektion erfolgt durch andere Katze oder über Flöhe.  
  • Krankheitsbild beim Menschen: Papel an der Infektionsstelle, später schmerzhafte Lymphknotenschwellung, evtl. Fieber und Mattigkeit. Heilt meist folgenlos von selbst aus; immunsupprimierte Personen benötigen Antibiotika.    
  • Katzenhalter sollten auch kleine Biss- oder Kratzverletzungen auswaschen und desinfizieren.