Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Migräne wird nicht ernst genug genommen

Migräne wird häufig nicht ernst genommen. Dabei gibt es zahlreiche präventive und therapeutische Maßnahmen. 
Bild: baranq/AdobeStock

Migräne gehört zu den belastendsten Krankheiten. In der Altersgruppe der 15- bis 49-Jährigen nimmt sie sogar Platz eins ein, was das Ausmaß der Beeinträchtigungen angeht. Der Leidensdruck reicht dabei weit über die körperlichen Symptome hinaus. 

Persönliche Belastungen 

Die Angst vor Arbeitsplatzverlust wegen häufiger Fehltage oder verminderter Leistungsfähigkeit lastet schwer auf Migränepatienten. Viele leiden außerdem darunter, dass sie wegen ihrer Migräneattacken Sozial- und Freizeitaktivitäten verpassen. So bleibt zum Beispiel für Kinder und Partner weniger Zeit. 

Gesellschaftliche Auswirkungen 

Auch die sozioökonomischen Folgen von Migräne sind immens. So gehört die Erkrankung zu den häufigsten Gründen für Krankmeldungen. Die dadurch entstehenden indirekten Kosten in Deutschland werden auf etwa 3,5 Milliarden Euro jährlich geschätzt. 

Erhebliche Defizite 

Viele Migränepatienten sind nicht ausreichend ärztlich versorgt. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) hat in einer Befragung ermittelt, dass weniger als die Hälfte (43 Prozent) der Patienten beim Hausarzt oder Internisten zu vorbeugenden Maßnahmen beraten werden. Selbst beim Neurologen erhielten demnach nur 57 Prozent entsprechende Informationen. Die DMKG weist in diesem Kontext darauf hin, dass ihre Leitlinien und Empfehlungen zur Migräneprophylaxe und -Therapie im Internet für jeden frei zugänglich sind. 

Aufklärungsinitiative ab September 

Ab September will die DMKG mit einer Initiative darüber aufklären, dass Migräne eine hirnorganische Erkrankung ist, die gezielt behandelt werden kann. Starttermin wird der 5. September sein – der Weltkopfschmerztag. 

Quelle: Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. (DMKG)