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Demenz: Trend zu weniger Neuerkrankungen

Bild: Andrea Danti / Adobe Stock

Positive Entwicklung in westlichen Industrieländern

Auch weiterhin bleibt die Demenz eine der größten globalen Herausforderungen. Vor allem wegen der höheren Lebenserwartung wird die absolute Zahl der Betroffenen weiter ansteigen. Dennoch gibt es Grund zur Hoffnung: Leipziger Forscher konnten bei der Zusammenfassung mehrerer Studien eine positive Entwicklung in den Neuerkrankungsraten dokumentieren – zumindest was westliche Industrienationen betrifft. Demnach treten nun weniger neue Demenzfälle auf als zuvor. Das heißt, dass Menschen, die heute 85 Jahre alt sind, seltener dement werden als diejenigen, die eine Generation früher 85 Jahre alt waren.

Noch keine endgültige Aussage 

Für eine endgültige Schlussfolgerung sei es allerdings noch zu früh, schränken die Forscher ein. So lägen für andere Regionen bisher nur wenige Erkenntnisse vor. Außerdem zeige eine japanische Studie eine gegenläufige Entwicklung – also einen Anstieg bei den Demenz-Neuerkrankungen.

Bildung schützt vor Demenz

Dennoch erkennen die Forscher hinter dem Trend zu sinkenden Neuerkrankungsraten im Westen eine gute Botschaft: Das Risiko, an Demenz zu erkranken, ist beeinflussbar. Vor allem Faktoren wie mehr Bildung und fordernde berufliche Tätigkeiten sehen die Wissenschaftler als schützend an. Solche Lebensbedingungen scheinen die Widerstandsfähigkeit des Gehirns gegen dementielle Erkrankungen zu erhöhen.

Risikofaktoren besser behandelbar

Die Experten führen noch eine weitere Erklärung an: Heute können viele chronische Erkrankungen wesentlich besser behandelt werden. Das betrifft insbesondere Bluthochdruck und Diabetes, die als Risikofaktoren für Demenzerkrankungen gelten. Grundsätzlich trage ein gesunder Lebensstil zur Demenz-Prävention bei – also viel Bewegung, geistige und soziale Aktivität, Nichtrauchen und ausgewogene Ernährung. Quelle: Universität Leipzig