Neue Medikamente zur Migräneprophylaxe in Sicht
CGRP-Antikörper sind gegen den Botenstoff CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) gerichtet. Der Botenstoff wird während einer Migräneattacke ausgeschüttet. Er ist an der Übertragung von Schmerzsignalen beteiligt und erweitert die Blutgefäße.
Zur Prophylaxe von episodischer und chronischer Migräne
Die neuen Medikamente werden subkutan injiziert und sind zur Prophylaxe von episodischer und chronischer Migräne indiziert. Bei chronischer Migräne leidet ein Patient an 15 und mehr Tagen an migränetypischem Kopfschmerz. Die episodische Migräne ist dadurch charakterisiert, dass Migräne in unterschiedlich großen zeitlichen Abständen an bis zu 14 Tagen monatlich auftritt.
Signifikante Abnahme der Migränetage
Drei CGRP-Antikörper erwiesen sich in Studien als wirksam und verträglich für die Prophylaxe dieser schweren Migräneformen. Sie führten zu einer signifikanten Abnahme der Migränetage. Der Effekt stellte sich bereits in den ersten vier Therapiewochen ein. Der CGRP-Antikörper Erenumab hat bereits die europäische Zulassung für die vorbeugende Behandlung von Migräne bei Erwachsenen erhalten. Er kommt vermutlich Ende 2018 auf den deutschen Markt. Die beiden anderen Präparate – Galcanezumab und Fremanezumab – sind bereits in den USA zugelassen. Für den europäischen Markt wird die Entscheidung in Kürze erwartet. Quelle: Deutscher Schmerzkongress 2018