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Schülerpraktika als Chance gegen den Personalmangel

Wie sollte ein Schülerpraktikum ablaufen, um Lust auf die Apothekenberufe zu machen? | Bild: eldarnurkovic / Adobe Stock

Eine aktuelle APOkix-Umfrage des IFH Köln, für die rund 200 Apothekenleiterinnen und Apothekeneleiter befragt wurden zeigt, dass sich die Suche nach geeignetem Personal für Apotheken zunehmend schwierig gestaltet. Die meisten Probleme gibt es bei der Suche nach Approbierten. Aber auch die Suche nach Pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten ist für ein Drittel der Apothekenleiter problematisch. Allein beim Online-Stellenportal JOBPHARM.de sind derzeit 2.418 offene PTA-Stellen gelistet. Etwa 60 Prozent der Apotheker sind der Meinung, dass sich die Qualität der Bewerber zunehmend verschlechtert habe. Entsprechend dieser Entwicklungen blicke die Mehrheit der Apothekenleiter in puncto Personal auch pessimistisch in die Zukunft: Neun von zehn befürchten, dass es in den nächsten ein bis zwei Jahren noch schwieriger wird, adäquate Mitarbeiter zu finden.

Schülerpraktika online anbieten

Bei der Berufswahl spielen persönliche Erfahrungen eine große Rolle. Schülerpraktika, die in der Regel zwischen der 9. und 11. Klasse absolviert werden, bieten Apotheken die Chance, sich und die Apothekenberufe positiv zu präsentieren. Eine Möglichkeit, Schülerpraktikanten zu gewinnen ist die Online-Plattform www.schülerpraktikum.de. Hier können Schülerinnen und Schüler nach Praktikumsplätzen in Apotheken in ihrer Region suchen. Apotheken können ein kostenloses Profil erstellen und verschiedene Praktikumsplätze (z. B. Apotheker, PTA, PKA) anbieten.

Schüler für die Apothekenberufe begeistern

Häufig fragen Schülerinnen und Schüler auch direkt in den Apotheken nach einem Praktikumsplatz. Dann besteht schon einmal Interesse an einer Tätigkeit in der öffentlichen Apotheke und diese Chance sollten sich Apotheken nicht entgehen lassen. Wie also kann man Schülerinnen und Schüler für die Berufe in der Apotheke zu begeistern und so die Motivation steigern, eine Ausbildung zur PKA oder PTA oder ein Pharmaziestudium aufzunehmen? Welche Einsatzmöglichkeiten für Schülerpraktikanten in der Apotheken infrage kommen, hat die Apothekerkammer Hamburg in einem „Leitfaden für Schülerpraktikanten“ zusammengefasst, den Sie hier zum Download finden:

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Hier finden Sie nützliche Informationen und praktische Tipps für die Vorbereitung und Durchführung des Praktikums. 

Beispiel für eine Aufgabenstellung: Arzneimittelrecherche

Ein Beispiel haben wir für Sie herausgegriffen, die sogenannte „Brown-Bag-Analyse“. Hier sollen die Schülerinnen und Schüler anhand der Hausapotheke von zuhause am praktischen Beispiel die wesentliche Inhalten einer Gebrauchsinformation (Beipackzettel) kennenlernen (Indikation, Wirkung, Nebenwirkung und Kontraindikation). So erfahren Sie den Nutzen und Risiken der Arzneimittelanwendung bestimmter Arzneimittelgruppen. Geeignet hierfür sind beispielsweise rezeptfreie Arzneimittel gegen (Kopf-)Schmerzen, Husten, Schnupfen etc. Als Literaturquellen dienen die Beipackzettel der Arzneimittel, die ABDA-Datenbank bzw. Lauer-Taxe, die Rote Liste, Muschler – Arzneimittelwirkungen, www.fachinfo.de (DocCheck-geschützt) usw. Der Praktikant schreibt dann einen zusammenfassenden Bericht über die recherchierten Arzneimittel. Ergänzend ist hier denkbar, die entsprechende „Teamempfehlung“ zu einer bestimmten Indikation zu präsentieren und dem Praktikanten zu erklären, wieso man im Team gerade diesen oder diese Wirkstoff/-e bei Kopfschmerzen oder Husten empfiehlt.

Einmal so richtig die Freiwahl putzen: Bitte nicht!

Hand aufs Herz: Würden Sie in einem Betrieb arbeiten wollen, in dem Sie während des Praktikums so gut wie nichts über die Abläufe erfahren, dafür aber die Offizin mal so richtig auf Vordermann gebracht haben? Es steht außer Frage, dass es zu den Aufgaben des Berufsbildes der PKA gehört, das Sicht- und Freiwahl-Sortiment zu arrangieren und logisch zu sortieren bzw. Aktionsflächen zu schaffen und umzuräumen. Für die Grundsauberkeit in den Regalen sollte allerdings eine dafür vorgesehene Reinigungskraft zuständig sein. Und da es nicht zu den Kernaufgaben der Apothekenberufe gehört, Regale zu putzen, sollten auch Praktikanten nicht damit betraut werden. Vielmehr sollten sie Aufgaben bekommen, welche die unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche in der Apotheke zeigen und Lust auf den Beruf machen.