Darüber reden Männer nicht gerne: Migräne
Julius Caesar, Napoleon Bonaparte, Richard Wagner – diese berühmten Männer wurden zeitlebens von Migräne-Attacken geplagt. Doch die Migräne gilt weithin als typische Frauenkrankheit. Tatsächlich überwiegen – insbesondere in der mittleren Lebensphase – die weiblichen Patienten. Wesentlicher Grund dafür ist der Einfluss der Sexualhormone.
Nicht immer ungleich verteilt
Bis etwa zum 60. Lebensjahr besteht die Ungleichverteilung der Migräne. Dann nähern sich die Migräne-Häufigkeiten bei Frauen und Männern an. Im höheren Alter leiden Frauen und Männer ähnlich selten an Migräne. Auch Kinder sind unabhängig vom Geschlecht gleich häufig von Migräne betroffen. Erst mit dem Einsetzen der Pubertät liegt das weibliche Geschlecht vorne.
Männer fürchten Spott
Immerhin ein Drittel der Migräne-Patienten sind Männer. Doch ihr Anteil in Kopfschmerz-Sprechstunden beträgt nur 15 Prozent. Männer erhalten laut Statistik auch seltener Triptane und seltener eine medikamentöse Prophylaxe. Der Grund liegt offenbar darin, dass Männer seltener wegen Migräne zum Arzt gehen. Die Diagnose wird gegenüber der Umwelt sogar häufig verschwiegen. Bei einer Arbeitsunfähigkeit schieben Männer gerne andere Gründe vor, weil sie Spott fürchten.
Typisch Mann
Einige geschlechtsspezifische Unterschiede lassen sich bei der Migräne feststellen. So dauern Attacken bei Männern nicht so lang wie bei Frauen. Außerdem treten Begleitsymptome seltener auf – also Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Schmerzintensität und Frequenz der Attacken unterscheiden sich dagegen laut Studien nicht wesentlich. Außerdem gelten für Frauen wie Männer die typischen Migräne-Symptome: einseitige Kopfschmerzen, mittlere bis starke Schmerzintensität, pulsierender Charakter, Verschlimmerung bei Bewegung. Quelle: MigräneLiga e.V. Deutschland