Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Pollenallergie schon im Winter?

Erlenkätzchen hängen vom Ast
Fällt der Winter mild aus, können bereits zu dieser Jahreszeit erste Pollen in der Luft vorkommen. | Bild: delobol / AdobeStock

Die Nase läuft und die Augen jucken – durch die derzeit milden Temperaturen sind in Deutschland bereits die ersten Pollen in der Luft unterwegs. Jährlich beginnt damit für viele Allergiker eine Leidenszeit. 

Mehr als 15 % der Bevölkerung in Deutschland sind Pollenallergiker – die Tendenz ist weiter zunehmend. Symptome wie Fließschnupfen, Bindehautentzündung bis hin zu Asthma sind damit verbunden. Oft treten auch Kreuzreaktionen mit bestimmten Nahrungsmitteln auf. 

Wie aus der aktuellen Wochenpollenvorhersage (31.01. bis 06.02.) des Deutschen Polleninformationsdienstes hervorgeht, wurden an einer Vielzahl von Messstationen erstmals in dieser Saison nennenswerte Pollenmengen gemessen. 

Insbesondere der Pollenflug von Haseln und Erlen nimmt langsam an Fahrt auf. Bei trockenem Wetter ist besonders am Rhein und seinen Nebenflüssen bereits mit mäßigen Pollenkonzentrationen zu rechnen. 

Haselpollen fliegen bereits

Durch das milde Wetter sind bereits einzelne Haseln (Corylus) voll aufgeblüht, an anderen Sträuchern sind die Kätzchen noch wenig entwickelt. Dank des Klimawandels sei dies mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr, so der Agrarmeteorologe Wolfgang Janssen vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. 

Insbesondere im Südwesten kam es jüngst schon zu einer hohen Belastung mit Haselpollen. Auch in der gesamten Westhälfte, der Landesmitte sowie im Süden und im Küstenumfeld sind derzeit schon mittlere Pollenbelastungen von der Haselnuss. 

Purpurerle stäubt sehr früh

Die heimischen Erlen sind in ihrer Entwicklung zwar hinter der Haselnuss, stehen allerdings jetzt schon in den Startlöchern. Derzeit liegt ihr Blühanteil bei einem Prozent. Allerdings fängt sie im langjährigen Mittel erst Anfang März an, ihre Pollen zu verteilen. 

Am frühesten fängt die nicht heimische Purpurerle (Alnus spaethii) an zu blühen. Da diese Baumart robust und klimaresistent ist, erfreut sie sich vor allem in Städten zunehmender Beliebtheit. Doch die Purpurerle macht Allergikern bereits im Winter zu schaffen.

Welche weiteren Pollen fliegen in der Luft?

Bleibt das Wetter weiterhin so mild (> 10 °C), können auch erste Zypressengewächse (Cupressaceae) aus der Mittelmeerregion bei uns in der Luft vorkommen. Und auch erste Eiben (Taxus) können im milden Westen und Südwesten anfangen zu blühen. Örtlich kann es in den nächsten Tagen dort bereits zu geringen Belastungen mit diesen beiden Pollenarten kommen. 

Ebenso können vereinzelte Pollen von Ahorn (Acer), Pappel (Populus) und/oder Ulme (Ulmus) vor allem im Westen, der Mitte und im Süden aufkommen. Im Süden und Südwesten könnten auch vereinzelt Eschenpollen (Fraxinus) aus dem Mittelmeerraum in der Luft vorkommen.  Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst