Hygiene im Apothekenalltag
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Berufsbedingtes Hand­ekzem: Ursachen und Prävention

Zwei Hände mit schuppiger Handinnenfläche
Ein Handekzem zeigt sich u. a. durch schuppige Haut, Rötungen und Juckreiz. | Bild: Pcess609 / AdobeStock

Das berufsbedingte Handekzem entsteht vor allem durch den regelmäßigen Kontakt mit reizenden oder allergieauslösenden Substanzen. Die Stoffe gelangen aufgrund ihres guten Penetrationsvermögens in die oberen Hautschichten und werden dort vom Körper als Fremdstoffe erkannt. Ob ein Ekzem entsteht, ist nach aktuellem Erkenntnisstand genetisch bedingt, was auch der Grund dafür ist, dass nicht automatisch jede Kontaktperson erkrankt. 

Welche Beschwerden treten beim Handekzem auf?

Meist entstehen die Symptome erst nach einiger Zeit und können von leichten bis starken Beschwerden variieren. Zu den typischen Anzeichen gehören

  • schuppige Haut,
  • Juckreiz bis über die Kontaktstelle hinaus,
  • Rötungen,
  • Verdickungen oder Knötchen,
  • nässende Bläschen und
  • Verdickungen der Haut.

Die Auslöser sind vielseitig, wobei es sich in der Apotheke häufig um Parfumstoffe, Konservierungsmittel, Gummiinhaltsstoffe, Latex, Salben- oder Cremegrundlagen handelt. Die Ursachenforschung ist im Alltag recht kompliziert, da die Symptome meist verzögert auftreten.

Bei Handekzem Arzt aufsuchen

Bei Verdacht auf ein allergisches Handekzem sollte ein Arzt hinzugezogen werden. Hinweis darauf, ob es sich um ein Ekzem handelt, gibt bereits die betroffene Hautstelle, die mittels Epikutantest durch ein potenzielles Allergen gereizt wird. Bei berufsbedingten Beschwerden sollte die betroffene Person direkt den Betriebs- oder Durchgangsarzt aufsuchen.

Gut zu wissen: Wie funktioniert der Epikutantest? 

Mittels dieses Testverfahrens können Allergien vom Spättyp, also ohne Sofortreaktion, festgestellt werden. Hierbei wird auf die Haut (epikutan) ein Pflaster aufgebracht, welches ein bestimmtes Allergen bzw. einen Allergieauslöser enthält. 

Damit wird eine Reaktion provoziert, weshalb der Epikutantest auch zur Gruppe der Provokationstests gehört. 

Das Pflaster verbleibt einige Tage auf der Haut, anschließend wertet der Arzt die Hautreaktion aus.

Was hilft präventivgegen Handekzeme?

Um im Apothekenalltag berufsbedingten Handekzemen vorzubeugen, sind vorgeschriebene Hygienekonzepte einzuhalten. Die Berufsgenossenschaften geben Empfehlungen, worauf speziell geachtet werden muss. Dies ist wichtig, da fast die Hälfte aller berufsbedingten Erkrankungen in Europa auf Dermatosen dieser Art zurückzuführen sind. 

Empfohlen werden sensitive Waschlotionen und Desinfektionsmittel sowie latexfreie Einmalhandschuhe. Außerdem sind den Mitarbeitern pflegende und reizfreie Hautschutzcremes zur Verfügung zu stellen. 

Apothekenmitarbeiter, die ein berufsbedingtes Handekzem entwickeln, sollten die auslösenden Tätigkeiten abwechselnd mit anderen Arbeiten ausführen. Eine Möglichkeit wäre der regelmäßige Wechsel zwischen Handverkauf und Rezeptur. 

Kostenübernahme der Behandlung

Zusätzlich übernimmt die zuständige Berufsgenossenschaft bzw. die öffentliche Unfallversicherung die Kosten für die Behandlung und die benötigten Arzneimittel. Dazu gehören auch Pflegeprodukte, die sonst nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden. 

Die Therapie reicht von fettreichen Pflegecremes über entzündungshemmende Wirkstoffe bis hin zu Glucocorticoiden, welche meist in halbfesten Zubereitungen verarbeitet werden. Der Kostenträger übernimmt zusätzlich auch die Ausgaben für Hautschutzseminare oder Rehamaßnahmen, falls diese erforderlich sind. 

Die Apothekenleitung kann für ihre Mitarbeitenden Informationsmaterial rund um das Thema „berufsbedingtes Handekzem“ der Deutschen Haut- und Allergiehilfe unter www.dha-handekzem.de anfordern.

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