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Nordrhein: Tarif-Angebot der Arbeitgeber ist indiskutabel

Keine guten Nachrichten von den Tarifverhandlungen in Nordrhein. Dort hat der Arbeitgeberverband für die Angestellten im Kammerbezirk ein verschlechtertes Angebot vorgelegt.  | Bild: fotomek / AdobeStock

Die TGL Nordrhein hat für die Angestellten im Kammerbezirk nach der vertagten Verhandlung vom 5. Dezember ein noch weiter verschlechtertes Angebot vorgelegt: Außer einer Erhöhung um 50 Euro für die PKA zum 1. Januar 2024 und weiteren 50 Euro zum 1. Januar 2025 würden demnach alle anderen Berufsgruppen auf dem Niveau von 2023 eingefroren werden – und auch alle Ausbildungsvergütungen.

„Angebot ist nicht verhandlungsfähig!“

Dazu sagt Tanja Kratt, Bundesvorstand und Leiterin der Adexa-Tarifkommission: „Dies ist kein verhandlungsfähiges Angebot! Adexa hatte angesichts der hohen Inflation 11,5 Prozent gefordert.  Die Angestellten in Nordrhein sind im November für ihre Arbeitgeber und eine höhere Honorierung der Apothekenleistung auf die Straße gegangen. Nun sollen sie alle noch zwei Jahre mit hohen Reallohnverlusten abgespeist werden. Und selbst für die PKA ist das keine freiwillige Erhöhung, sondern geht lediglich auf die Steigerung des gesetzlichen Mindestlohns in 2024 und 2025 zurück.“

Nullrunde würde Kammerbezirk Nordrhein noch weiter zurückwerfen

Der Kammerbezirk Nordrhein würde mit dieser von der TGL geplanten Nullrunde immer stärker hinter den anderen beiden Tarifgebieten herhinken. Es verwundert daher auch nicht, dass immer mehr Arbeitgebende in Nordrhein den mit dem ADA abgeschlossenen Tarifvertrag anwenden. Kratt betont: „Nordrhein ist nun wirklich nicht das Armenhaus Deutschlands! Es gibt keine plausiblen Gründe, warum es so massive Unterschiede geben sollte. Vielmehr scheint die TGL-Spitze nach den Ankündigungen aus dem Bundesgesundheitsministerium in blinde Panik verfallen zu sein.“

Mehrere Optionen standen zur Debatte

Adexa hatte außerdem diverse Möglichkeiten wie die Inflationsausgleichsprämie, die Reduzierung der Wochenarbeitszeit oder eine Erhöhung des Urlaubsanspruchs etc. ins Gespräch gebracht, die für Inhaber weniger schmerzhaft sind. Kratt: „Daher kann ich den massiven Ärger unserer ehrenamtlichen Tarifkommissionsmitglieder verstehen, die die hohe Belastung und die Leistungen der Apothekenteams aus der täglichen eigenen Erfahrung kennen. Dieses ‚Nichtangebot‘ ist wirklich ein Schlag ins Gesicht für alle Angestellten und für den Berufsnachwuchs in Nordrhein.“

Adexa wird im Januar eine Befragung der Mitglieder in Nordrhein zu weiteren Maßnahmen durchführen.