Zahnen macht Babys nicht krank
Circa sieben Monate nach der Geburt ist es bei den meisten Babys so weit: Im Mund schimmert es weiß – der erste Milchzahn zeigt sich. In aller Regel beginnt es mit den unteren Schneidezähnen, dann erscheinen die oberen Schneidezähne und mit etwa zwölf Monaten kommen die ersten Milchbackenzähne hinzu.
Mit 16 bis 20 Monaten erscheinen die Eckzähne und mit 20 bis 24 Monaten die zweiten Backenzähne. Dann sind 20 Milchzähne vorhanden und das kindliche Gebiss ist somit komplett.
Zahnen: Unangenehme Begleiterscheinungen
Der Zahndurchbruch sorgt allerdings nicht nur für pure Freude. Oft ist er mit Begleiterscheinungen verbunden: Das Baby wird unruhig, gereizt und weinerlich, denn die Spannung im Zahnfleisch kann schmerzhaft sein. Häufig ist das Zahnfleisch gerötet und der Speichelfluss erhöht. Die Kinder sabbern mehr und reiben am gereizten Zahnfleisch. Manchmal steigt auch die Körpertemperatur etwas an.
Zahnen und Fieber – was tun?
Entwickelt das Kind jedoch hohes Fieber und weitere Symptome, sollten Eltern nicht vorschnell das Zahnen dafür verantwortlich machen, mahnt die Stiftung Kindergesundheit. Sie empfiehlt, in diesen Fällen die Symptome ärztlich abklären zu lassen. Denn: Das Zähnekriegen sei keine Krankheit und verursache auch keine Krankheiten. Es sei ein normaler, natürlicher Vorgang.
Nachlassender Nestschutz begünstigt Infekte
Das vermeintliche „Zahnfieber“ geht nach Aussage der Kindergesundheitsexperten meist auf Infekte zurück und fällt lediglich zeitlich mit dem Zahnen zusammen. So lässt in der Regel zwischen dem sechsten und achten Monat – also genau dann, wenn das Zahnen beginnt – der von der Mutter mitgegebene Nestschutz nach. Durch diese Schwächung der Abwehrkräfte wird das Baby in der Zeit anfälliger für Infektionen.
Auch die Umstellung von Muttermilch auf Flaschenmilch oder festere Nahrung, die meistens in diese Zeit fällt, kann den Organismus des Babys belasten. Das kann laut Stiftung Kindergesundheit durchaus mal zur Temperaturerhöhung führen.
Geeignete Zahnungshilfen empfehlen
Wenn das Zahnen dem Baby Beschwerden macht, empfiehlt die Stiftung Kindergesundheit bewährte Zahnungshilfen wie Beißring oder Zahnungsgel. Oft helfe es auch, die Zahnleiste mit dem Finger zu massieren.
Von essbaren Hilfsmitteln wie Karotten oder harten Brotrinden rät die Stiftung dagegen ab. Hier könnten zu leicht kleine Stücke abbrechen und zur Erstickungsgefahr werden. Auch Amulette und Ketten – etwa aus Bernstein – seien zu gefährlich und zudem aus wissenschaftlicher Sicht unwirksam.
Bereits ab dem ersten Zahn sollten Eltern mit der Zahnpflege beginnen. Diese könne mit einem Läppchen aus Mull oder einer weichen Säuglingszahnbürste erfolgen – im ersten Lebensjahr noch ohne Zahnpasta. Quelle: Stiftung Kindergesundheit