Diabetes: Frauen haben ungünstigere Prognose
Höheres Sterblichkeitsrisiko
Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, haben generell eine geringere Lebenserwartung als stoffwechselgesunde Personen. Doch für betroffene Frauen fällt die Prognose noch ungünstiger aus als für Männer. So ist in Deutschland das Sterblichkeitsrisiko für Männer mit Typ-2-Diabetes im Schnitt um das 2,8-Fache höher als für stoffwechselgesunde Männer. Frauen mit Typ-2-Diabetes haben aber sogar ein 4,2-fach höheres Sterblichkeitsrisiko als Frauen ohne Diabetes.
Mehr Herz-Kreislauf-Folgeerkrankungen
Diabetikerinnen haben im Vergleich zu männlichen Diabetikern auch ein höheres Risiko für potenziell tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So weisen sie ein um 27 Prozent höheres Schlaganfallrisiko auf. Das Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu erleiden, ist bei den Diabetikerinnen sogar um 44 Prozent höher als bei den männlichen Diabetikern. Die erhöhte Belastung durch den Diabetes gilt nicht nur für Patientinnen mit Typ-2-, sondern auch für Typ-1-Diabetes, insbesondere wenn dieser in sehr jungen Jahren auftritt.
Warum Frauen im Nachteil sind
Die Gründe für die Geschlechterunterschiede sind noch nicht vollständig geklärt. Offenbar werden aber Männer mit Diabetes oder kardiovaskulären Erkrankungen früher diagnostiziert und häufiger medikamentös behandelt als Frauen. Auch scheinen sich der Typ-2-Diabetes sowie seine Vorstufe (Prädiabetes) bei Frauen negativer auf die Gefäßfunktion auszuwirken als bei Männern. Eine aktuelle Studie am Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf zeigt außerdem: Viele Frauen erreichen nicht die Zielwerte für Glukoseeinstellung, Blutdruck- und Blutfettwerte. Ein weiterer möglicher Grund für die schlechtere Prognose der Frauen: Patientinnen mit Diabetes sind oft älter, verfügen über ein geringeres Einkommen, leiden häufiger unter Depressionen und sind in ihren körperlichen und kognitiven Fähigkeiten stärker eingeschränkt. Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG)