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Weltnichtrauchertag 2018: Warnung vor E-Zigaretten und Co.

E-Zigaretten und Tabakverdampfer: gar nicht so harmlos, meinen Experten. | Bild: Futografie / Adobe Stock

Es ist eine gute Nachricht: Immer weniger Jugendliche in Deutschland rauchen. Doch Experten sind trotzdem in Sorge. Sie warnen vor der Zunahme neuerer Ersatzprodukte. So drängen nun nach E-Zigaretten auch vermehrt Tabak-Vaporizer auf den Markt. Bei ihnen wird Tabak erhitzt und nicht verbrannt.

E-Zigarette als Einstiegsdroge

Kinder- und Jugendärzte stufen E-Zigaretten und Tabakverdampfer als gefährlich ein. Diese könnten sozusagen eine Einstiegsdroge sein. Tatsächlich ergab eine aktuelle Studie, dass 22 Prozent der Jugendlichen, die bereits mit der E-Zigarette Erfahrungen gemacht hatten, in der Folge auch konventionelle Zigaretten rauchten. Bei ihren nie-rauchenden Altersgenossen waren es dagegen nur zehn Prozent.

Risiken durch Nicotin

E-Zigaretten erzeugen zwar keine Verbrennungsprodukte, doch das enthaltene Nicotin mache süchtig, warnen die Pädiater. Es schade außerdem dem unreifen Gehirn der Heranwachsenden, indem es den natürlichen Aufbau von Synapsen verhindere. Dies wiederum könne jene Hirnareale schädigen, die für Aufmerksamkeitskontrolle und Lernen zuständig sind.

Kohlenmonoxid und Cancerogene

Die im Trend liegenden Tabakverdampfer werden von der Industrie damit beworben, weit weniger schädliche Stoffe zu erzeugen als Zigarettenrauch. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestätigt zwar, dass der Schadstoffausstoß niedriger sei. Doch die Behörde kritisiert, dass im Körper von Probanden weiterhin vermehrt Kohlenmonoxid nachgewiesen werde. Außerdem warnt das BfR vor krebserzeugenden Substanzen wie Acrolein, 1,3-Butadien, Nitrosaminen und Benzol.

Weltnichtrauchertag 2018

„Pass auf, an wen du dein Herz verlierst“ – so lautet das diesjährige Motto zum Weltnichtrauchertag. Es richtet den Blick darauf, dass Rauchen die Herz-Kreislauf-Gesundheit gefährdet. Es nimmt aber auch Bezug auf die Gefahr, von Zigaretten, sonstigen Tabakprodukten oder neuartigen Nicotinprodukten abhängig zu werden.

Diacetyl in Aromazusätzen

Auch E-Shishas sind bei Jugendlichen beliebt. Mit Aromen wie „Cherry Crush“ oder „Vanilla Dreams“ wird die jugendliche Zielgruppe angesprochen. In einigen dieser aromatisierten Produkte wurde unter anderem Diacetyl in erhöhter Konzentration nachgewiesen. Diese Substanz kann die Atemwege schädigen. Zudem steht es im Verdacht, krebserregend zu sein.

Für ein komplettes Werbeverbot

E-Zigaretten und neuere Tabakverdampfer sind nach Expertenauffassung also keineswegs frei von gesundheitlichen Risiken. Belastbare Langzeitstudien zu Krebsrisiken fehlen allerdings bisher noch. Auch ist noch nicht geklärt, ob durch diese Produkte möglicherweise Asthma oder andere Lungenerkrankungen hervorgerufen oder verschlimmert werden. Fachgesellschaften setzen sich für ein umfassendes Werbeverbot zu diesen Produkten ein. Quellen: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ); Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V.; Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin; Aktionsbündnis Nichtrauchen e.V.