COVID-19-Impfung
Corona-Pandemie
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Damit Haie überleben: Impfstoff-Adjuvans aus dem Labor

Hai unter Wasser
Werden für den Corona-Impfstoff Haie getötet? | Bild: Harry Collins / Adobe Stock

Hauptquelle: Haifischleber

Das Triterpen Squalen wird praktisch von allen höheren Lebewesen produziert. Doch in nennenswerter Menge kommt es nur in der Leber verschiedener Haifischarten vor. Daher erhielt Squalen auch seinen Namen: Das lateinische Wort „squalus“ bedeutet „größerer Seefisch“. Zu den pflanzlichen Squalen-Produzenten gehören vor allem Zuckerrohr und Olivenbäume.

Impfstoffwirkung verstärkt

Squalen wird in großer Menge in der Kosmetikindustrie benötigt – als Ausgangssubstanz für Squalan, das haut- und haarpflegende Eigenschaften besitzt. Squalen dient aber auch in Impfstoffadjuvanzien der Effektivitätsverbesserung. Als Impfstoffträger leitet es die aktiven, hydrophoben Bestandteile des Wirkstoffs in die Zellen und sorgt dort für eine gleichmäßige Abgabe, Verteilung und Aufnahme des Impfserums.

Tausendfache Haifisch-Tötung für Corona-Impfstoff?

Laut Aussage der Naturschutzorganisation Shark Allies müssen 2.500 bis 3.000 Haie getötet werden, um eine Tonne Squalen gewinnen zu können. Die Tierschützer befürchten nun, dass auch für Corona-Impfstoffe Squalen aus Haifischleber als Adjuvans eingesetzt werden könnte. Dann müssten nach ihren Berechnungen möglicherweise 250.000 bis 500.000 Haie getötet werden, um die Weltbevölkerung mit genügend Impfstoffdosen zu versorgen.

Squalen-Produktion mittels Bäckerhefe

Vor diesem Hintergrund meldet das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB) einen Erfolg: Der österreichischen Forschungseinrichtung ist es gelungen, Squalen in größeren Mengen im Labor mit Hilfe von Mikroorganismen herzustellen. In diesem Projekt wurde handelsübliche Bäckerhefe (Saccharomyces cerevisiae) verwendet. Die Stoffwechselwege der Hefe wurden dahingehend verändert, dass die Zellen viel Squalen anreichern. Nun wird daran gearbeitet, die Stämme so zu optimieren, dass sie auch von der Industrie verwendet werden können. Die Zukunftsvision ist es, Squalen in großem Maßstab zu produzieren und damit tierische und pflanzliche Squalenquellen ganz zu ersetzen. Quellen: Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB); www.sharkallies.com 

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