Rheuma-Therapie: Ansatzpunkt JAK-STAT-Signalweg
Manchmal richtet sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper – die Folge sind chronisch-entzündliche Erkrankungen wie bspw. rheumatische Indikationen. Bei ihrer Pathogenese spielen verschiedene Zytokine, die über den JAK(Januskinase)-STAT(Signal Transducer and Activator of Transcription)-Signalweg weitergeleitet werden, eine wichtige Rolle.
Zytokine (Botenstoffe) sind maßgeblich an der Steuerung des Immunsystems beteiligt. Durch ihre Bindung an unterschiedliche Rezeptortypen auf der Zelloberfläche werden verschiedene Enzyme aktiviert. Dabei handelt es sich um sogenannte Januskinasen, die über den JAK-STAT-Signalweg mittels der Weiterleitung von Signalen in das Innere der Zelle am Entzündungsgeschehen beteiligt sind. Dadurch werden unter anderem entzündungsfördernde Botenstoffe gebildet. Gerät das Immunsystem aus dem Gleichgewicht, kann sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richten. Eine solche Autoimmunerkrankung stellt bspw. die rheumatoide Arthritis dar. Forscher*innen identifizierten den JAK-STAT-Signalweg aufgrund dieser Zusammenhänge als möglichen Ansatzpunkt für die Therapie von rheumatischen Erkrankungen.1,2
Den Entzündungskreislauf gezielt durchbrechen
Aktuell stehen für die Behandlung von rheumatoider Arthritis, aktiver Psoriasis-Arthritis, aktiver ankylosierender Spondylitis und aktiver nicht röntgenologischer axialer Spondyloarthritis zwei innovative Behandlungsansätze zur Verfügung: Biologika, die einzelne entzündungsfördernde Botenstoffe blockieren und unter die Haut gespritzt werden, sowie JAK-Inhibitoren, die die Weiterleitung vieler verschiedener Botenstoffe blockieren und in Tablettenform eingenommen werden.
JAK-Inhibitoren hemmen die Januskinase und helfen dadurch gezielt, das Entzündungsgeschehen zu durchbrechen.2 JAK-Inhibitoren zeigen eine schnelle und hohe Wirksamkeit und allgemein gute Verträglichkeit in ihren zugelassenen rheumatischen Indikationen.3-6 Das bestätigt auch Prof. Dr. Klaus Krüger, Internist und Rheumatologe aus München: „JAK-Inhibitoren haben viele Vorteile. Die Wirkung setzt rasch ein und wenn man sie absetzen muss, ist die Substanz auch schnell aus dem Organismus verschwunden. Außerdem haben wir die Möglichkeit, oral zu therapieren - das war bislang bei so hochwirksamen Medikamenten nicht möglich.“ Zeigt ein JAK-Hemmer Wirkung und wird er vertragen, kann er auch langfristig eingesetzt werden, um die Erkrankung zu kontrollieren.7
Literatur
1 Banerjee S et al. Drugs. 2017;77(5):521-546. doi:10.1007/s40265-017-0701-9
2 Schwartz DM et al. Nat Rev Drug Discov. 2017;16(12):843-862. doi:10.1038/nrd.2017.201
3 Fleischmann R et al. Arthritis Rheumatol. 2019;71(11):1788-1800.
4 Fleischmann R et al. RMD Open 2022;8:e002012.
5 Combe B et al. Ann Rheum Dis 2021;80:848–858.
6 Taylor P et al. N Engl J Med 2017;376:652–662.
7 Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. https://dgrh.de/Start/Publikationen/Empfehlungen/ Medikation/Januskinase-Inhibitoren-(JAKi).html. (letzter Zugriff Juni 2023)
DE-IMMR-230027
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