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Jahresrückblick: Apotheker ohne Grenzen: Das waren die Projekte in 2022

Ob in Nepal, der Ukraine, in Mexiko oder in Berlin: Apotheker ohne Grenzen hat auch 2022 dort Hilfe geleistet, wo sie am dringendsten gebraucht wurde. | Bilder: AoG / Collage: PTAheute

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Arbeit von „Apotheker ohne Grenzen“ (AoG) im Jahr 2022 stark geprägt. Besonders zu Beginn des russischen Angriffs galt es, viele Hilfsanfragen zu bearbeiten und gleichzeitig gemeinsam mit Partnern eine schnelle und bedarfsgerechte Unterstützung auf die Beine zu stellen. Dank einer immensen Spendenbereitschaft in der Bevölkerung gingen bei AoG über drei Millionen Euro Spenden für die Ukraine-Hilfe ein, wodurch bis zum Jahresende über 150 Hilfslieferungen auf den Weg gebracht werden konnten. 

Gerade jetzt im Winter haben die Menschen mit weiteren Problemen wie Kälte und Stromausfällen zu kämpfen. „Zurzeit ist unsere Unterstützung in der Ukraine wichtiger denn je. Wir hoffen sehr darauf, dass wir im kommenden Jahr von der Nothilfe in den Wiederaufbau übergehen können und der schreckliche Krieg endlich ein Ende nimmt“, betont Jochen Wenzel, der seit diesem September der neue erste Vorstandsvorsitzende des Vereins ist. „Die Nothilfe in der Ukraine hat besonders viel Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen gefordert.“

Aktive Mitarbeit vor Ort wieder möglich

Gleichzeitig sind wir froh, dass auch unsere weltweiten Langzeitprojekte weiterlaufen und viele Projektreisen stattfinden konnten“, so Wenzel weiter. In den vergangenen Jahren waren Projektreisen ins Ausland aufgrund der Corona-Beschränkungen nur begrenzt möglich und der Austausch mit Partnern vor Ort musste größtenteils online geschehen. 

Dieses Jahr konnten viele Mitarbeiter und ehrenamtliche Projektkoordinatoren wieder zu den bestehenden Projekten wie z. B. in Burundi, Tansania, Ghana, Griechenland, Mexiko und auf den Philippinen reisen und in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern aktiv vor Ort Hilfe leisten. Neue Projekte in Nepal und Uganda wurden aufgebaut und für das kommende Jahr sind bereits weitere Kooperationen in Planung. So soll unter anderem die Flüchtlingshilfe, die AoG bereits gemeinsam mit den Medical Volunteers International e. V. in Athen und Thessaloniki leistet, auf Serbien ausgeweitet werden.

Betrieb der Slum-Apotheke in Buenos Aires 

Ein wichtiges und seit Jahren sehr wirkungsvolles Projekt von Apotheker ohne Grenzen ist eine Slum-Apotheke in einem Gesundheitszentrum in Buenos Aires, die von der Apothekerin und Projektkoordinatorin Dr. Carina Vetye betreut wird. 

Durch die hohe Inflation in Argentinien leiden immer mehr Menschen in dem Land unter Armut, nur wenige können sich noch ihre dauerhaften Therapien leisten. Durch die Versorgung mit Medikamenten und Schulungen unter anderem zum Thema Zahngesundheit sorgt AoG langfristig für eine Verbesserung der Gesundheitsstruktur.  

So können Sie helfen:

Fortbildungspunkte spenden

Eine einfache Möglichkeit, finanziell zu helfen, ist das Spenden von DAP-Prämienpunkten. Auf PTAheute.de finden Sie zahlreiche Produktfortbildungen von Firmen, die Sie dabei unterstützen, ein breites Spektrum an Empfehlungen für Ihre Kunden parat zu haben. Und als besonderes Extra können Sie mit diesen Fortbildungen auch DAP-Prämienpunkte sammeln.  

PTAheute und das DeutscheApothekenPortal bieten die Möglichkeit an, das DAP-Punkte-Guthaben mit einem Klick in eine Spende für „Apotheker ohne Grenzen“ umzuwandeln.

Spendenbox und Schaufensterdeko

Apotheken können auch eine Spendenbox von Apotheker ohne Grenzen aufstellen, die bei der Geschäftsstelle von AoG angefordert werden kann. Außerdem stellt die Hilfsorganisation Schaufensterdeko zur Verfügung, die man kostenlos ausleihen kann. 

„Wir denken mittelfristig, wir denken auch langfristig, auch im Hinblick auf den Wiederaufbau. Nach Ende des Krieges wollen wir auf jeden Fall auch in der Ukraine weiter helfen und tätig sein. Und dafür brauchen wir eben einfach die finanzielle Unterstützung“, so Projektkoordinatorin Dr. Martina Gerhardt.

Apotheker ohne Grenzen hilft auch in Deutschland 

Auch in Deutschland gibt es Menschen, die keinen Zugang zu einer ausreichenden medizinischen Versorgung haben. Seit Dezember 2017 unterstützt AoG die Notfallambulanz der Stadtmission nahe dem Berliner Hauptbahnhof, indem sie die notwendigen Medikamente und Verbandstoffe beschaffen, die Lagerverwaltung analysieren und optimieren sowie Schulungen für ehrenamtliche Helfer und medizinisches Fachpersonal anbieten. 

Auf das gemeinsame Entwickeln und regelmäßige Aktualisieren einer einheitlichen, leitliniengerechten Bedarfsliste mit mehr als 50 Wirkstoffen von Aspirin bis Zinksalbe ist das Projektteam von Apotheker ohne Grenzen besonders stolz. In den weiteren Deutschland-Projekten in Frankfurt am Main, Mainz und in München hilft Apotheker ohne Grenzen Bedürftigen und trägt gemeinsam mit Ärzten und Partnerorganisationen dazu bei, die Versorgung von Wohnungslosen oder Personen ohne Krankenversicherung mit Arzneimitteln und Verbandstoffen zu verbessern. 

Die Geschäftsführerin Eliette Fischbach ist stolz auf das, was Apotheker ohne Grenzen in diesem Jahr erreicht hat: „Wir haben die vielen Herausforderungen zusammen gut gemeistert und blicken, trotz vieler Unsicherheiten, zuversichtlich auf das kommende Jahr. Gemeinsam mit dem Engagement der Ehrenamtlichen, mit zuverlässigen Partnern und den vielen Unterstützern und Spendern können wir viel bewegen auf dieser Welt, um Menschen ein Leben in Gesundheit zu ermöglichen. Deshalb möchten wir in den kommenden Jahren unsere Projekte noch weiter ausbauen, um noch mehr Menschen zu helfen und einen gerechten Zugang zur Arzneimittelversorgung zu ermöglichen!“