Apotheker aus Hochwassergebiet sammelt Spenden für sein Team
Bad Neuenahr-Ahrweiler ist eine Kurstadt in der nördlichen Eifel. Die Stadt liegt im Ahrtal, das eigentlich als kleines, aber feines Weinanbaugebiet bekannt ist. Nun gehört sie zu den am stärksten zerstörten Gebieten der Hochwasserkatastrophe. In Bad Neuenahr steht auch die Maxmo-Apotheke von Daniel Reuschel. 2015 hat er sie samt Team vom vorherigen Inhaber übernommen. Das Hochwasser überflutete und zerstörte die Apotheke wie einige andere in der Stadt. Die meisten können nicht öffnen und sind völlig zerstört. Wegen der Lage konnte auch Reuschel keine Elementarversicherung abschließen. Deshalb ist es noch völlig unklar, ob und wie viel Geld er irgendwann von seinen Versicherungen erhalten wird. Bei Facebook postet der Apotheker nun einen Spendenaufruf für sein Apothekenteam – und den Wiederaufbau seiner Apotheke.
„Meine komplette Existenz wurde weggespült!“
„Meine Apotheke und damit meine Existenz sowie der Arbeitsplatz meiner Mitarbeiter (5 sind obdachlos durch diese Flutkatastrophe) ist zerstört. Wir versuchen durch ein Spendenaufruf für die Mitarbeiter und für die Apotheke eine geeignete Unterstützung für einen Wiederaufbau zu bekommen“, schreibt Reuschel in einer Facebook-Gruppe. Er sei momentan noch damit beschäftigt, das Chaos aufzuräumen. Ob Banken und Lieferanten ihm einen Zahlungsaufschub gewähren würden, sei bislang noch unklar. Viele freiwillige Helfer würden ihn dabei unterstützen. Fest stehe, dass er in den kommenden Monaten keine Apotheke betreiben werde. „Die Kunden aus den Pflegeheimen und dem Krankenhaus sind alle weg.“ Ob Reuschel in Bad Neuenahr jemals wieder eine Apotheke eröffnen kann, sei fraglich. „Es wird sehr lange dauern, bis hier wieder normales Leben einkehrt.“
Spendenaufruf für die Maxmo-Apotheke
Hier geht es zum Paypal-Moneypool für die Maxmo-Apotheke in Bad Neuenahr.
Spendenlink
Mitarbeitende teilweise obdachlos
Große Sorgen mache er sich auch um sein Team. Eine Mitarbeiterin habe so unter Schock gestanden, dass sie kurzerhand ohne alles in die Türkei geflogen sei. Auch seine Frau Ilona Reuschel mache sich große Sorgen. Sie sammelt für das Team und deren Angehörige Geldspenden. Inzwischen sind schon 10.000 Euro zusammengekommen. Sie selbst und die fünf Angestellten hätten alles verloren. Der Aufruf wurde bereits zahlreich geteilt. Auch unter den Kolleginnen und Kollegen ist die Unterstützung groß. So bieten beispielsweise viele Apothekeninhaberinnen und Inhaber an, das Apothekenteam vorübergehend zu beschäftigen – inklusive Unterkunft.