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Handpflege nicht vergessen!

Neben der Handhygiene sollte auch die Pflege der Hände nicht vergessen werden. | Bild: Andrei / AdobeStock

Zweimal Happy Birthday singen, dann sind die Hände gründlich eingeseift. Das ist vor allem – aber nicht nur – in Zeiten von Corona wichtig. Häufiges Händewaschen oder -desinfizieren beeinträchtigt jedoch die Hautbarriere und sollte daher durch die richtige Hautpflege ergänzt werden.

Eine wichtige Barriere: Der Hydrolipidfilm

Bei einem gesunden Hautzustand befindet sich über der Hornhaut ein Säureschutzmantel. Er setzt sich aus einer Wasserphase (Schweiß) und einer Fettphase (Talg) zusammen und wird deshalb häufig auch als Hydrolipidfilm bezeichnet. Außerdem enthält er von der Hornhaut abgestoßene tote Hornzellen. Wasser- und Fettphase vereinen sich auf der Hautoberfläche und bilden eine Emulsion (normalerweise vom Typ W/O), die sich als dünner Mantel über die Hornschicht legt. 

Der Hydrolipidfilm schützt die Haut vor äußeren Einflüssen und Austrocknung und hält die darunterliegende Hornschicht geschmeidig. Er verhindert das Wachstum der meisten Bakterien und schützt vor alkalischen Stoffe, wie beispielsweise Seifen.

Die Alkalineutralisationsfähigkeit der Haut

Der Hydrolipidfilm wirkt als Puffer und ist in der Lage, nach Kontakt mit schwachen Säuren oder Laugen schnell wieder die ursprünglichen Verhältnisse von pH 5,4 bis 5,9 herzustellen. So ist im Normalfall bereits eine Stunde nach dem Waschen mit alkalischen Seifenlösungen der physiologische pH-Wert wieder erreicht. Man spricht von der Alkalineutralisationsfähigkeit der Haut. Durch häufiges Händewaschen lassen sich zwar Infektionen vorbeugen, allerdings weicht Wasser die Haut auf, besonders wenn es zu heiß ist. Seifen schwächen zudem den Hydrolipidfilm und die Alkalineutralisationsfähigkeit lässt nach. 

Zum häufigen Händewaschen sollte daher lauwarmes Wasser verwendet und die Hände mit einer hautfreundlichen Flüssigseife gewaschen werden. Angaben wie „pH-hautneutral“ oder „pH 5,5“ weisen auf entsprechende Produkte hin. Anschließend sollte eine feuchtigkeitsspendende Creme in die Hände einmassiert werden.

Welche Produkte sind in welchen Situationen geeignet?

Wer seiner Haut etwas Gutes tun will, verwendet morgens und über den Tag verteilt nach jedem Händewaschen eine Hautschutzcreme. Diese unterstützt die Barrierefunktion und hinterlässt in der Regel einen Schutzfilm auf der Haut. Beispiele hierfür sind Excipial® protect und Baktolan® protect. 

Über Nacht befindet sich die Haut in einer Ruhepause, in der sie sich regenerieren kann. Dies kann zum Beispiel mit Hautpflegeprodukten wie Physioderm® Curea Soft, Stokolan® Sensitive Pure Pflegecreme, Cetaphil® repair und Eubos® sensitive unterstützt werden.

Auf Duftstoffe und allergene Konservierungsstoffe verzichten

Sowohl für den Hautschutz als auch für die Hautpflege sollten möglichst Produkte ohne Duft­ und allergene Konservierungsstoffe einge­setzt werden, da diese die Haut zusätzlich reizen oder Allergien hervorrufen können. Auf Dauer kann schlimmstenfalls auch ein Handekzem entstehen, das mit Bläschenbildung und ausge­prägtem Juckreiz einhergeht.

Gut zu wissen: Trockene Haut durch Heizungsluft

Trockene (Heizungs-)Luft entzieht der Haut Feuchtigkeit. Die winterliche Kälte bewirkt, dass Talgdrüsen in der Haut weniger Fett bilden. Die Folge: Die Hände werden spröde und rissig. Sie schuppen sich, jucken und sehen faltiger aus. Da die Haut auf den Handrücken dünner ist und sich dort zugleich weniger Talgdrüsen befinden, ist dieser Bereich besonders sensibel.

Arbeiten mit Handschuhen

Aktuell wird auch im HV­-Bereich immer häufiger mit Einmalhandschuhen als persönlicher Schutz­ausrüstung gearbeitet. Die Folge: Bereits nach kurzer Zeit fangen die Hände darin an zu schwit­zen – für die Haut ein weiterer schädigender Faktor, durch den es auf Dauer auch zu Hauter­krankungen kommen kann. Hier können Baum­wollhandschuhe, die unter den Einmalhandschu­hen getragen werden, einfache Abhilfe schaffen. Sie nehmen die gebildete Feuchtigkeit auf und können im Anschluss gewaschen und getrocknet werden.