Phänomen Thunderstorm Asthma
Es gibt Menschen, die mögen Gewitter. Viele Menschen jedoch fürchten sich vor diesem Wetterereignis. Dann gibt es aber auch Menschen, für die ein Gewitter gesundheitliche Risiken bedeutet. Sie leiden am sogenannten Thunderstorm Asthma (Gewitter-Asthma).
Was bei Gewitter mit den Pollenkörnern geschieht
Ein mäßiger Regen ist für Heuschnupfen-Geplagte zumeist ein Segen, denn die Pollen werden dadurch aus der Luft entfernt. Anders verhält es sich zu Beginn eines starken Gewitters. Dann steigt die Pollenkonzentration kurzzeitig an. Der Grund dafür: Die Pollenkörner, die sich zuvor bei warmem Wetter hoch in der Luft befanden, werden durch starke Abwinde schnell aus den höheren Luftschichten heruntergedrückt. Die Pollenkonzentration in Bodennähe steigt also rasch an. Die meist abrupten Veränderungen der Luftfeuchte beeinflussen nun die Pollenkörner: Aufgrund von Osmose steigt innerhalb der Pollenkörner der Druck an, sodass sie aufplatzen. Dadurch werden in großer Zahl winzige allergene Partikel freigesetzt. Diese können leicht bis in die unteren Atemwege gelangen. Deshalb leiden bei Gewitter sogar manche Allergiker, die ansonsten nicht von Asthma betroffen sind, plötzlich unter Atemnot. Quelle: Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst
Wichtige Fakten
- Die gewitterstärksten Monate im Jahr sind Juni und Juli. Dann ist durchschnittlich an vier bis sieben Tagen pro Monat mit Gewitter zu rechnen.
- Das Gewitter-Asthma tritt am häufigsten im späten Frühjahr und im Sommer auf, wenn hohe Pollenkonzentrationen in der Luft sind.
- Ein erhebliches Risiko besteht vor allem bei Personen, deren Asthma nicht adäquat behandelt ist.
- Pollenallergiker, die sich während eines Gewitters in geschlossenen Räumen aufhalten, sind nicht betroffen.