Typ-2-Diabetes: Wirksame Blutzuckersenkung kann mehrfach nützen!
Wichtig auch für ältere Patienten: Die Zielwerte beachten!
Der HbA1c-Wert sollte beim Typ-2-Diabetes zwischen 6,5 und 7,5 Prozent betragen. So empfiehlt es die Deutsche Diabetes Gesellschaft in ihren Leitlinien. Die Fachgesellschaft beklagt, dass häufig noch angenommen werde, eine starke Blutzuckersenkung sei bei älteren Patienten ohne Nutzen und erhöhe womöglich das Risiko für Nebenwirkungen. Angesichts aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse sei diese Auffassung überholt. Die Experten betonen, dass es auf eine wirksame Blutzuckersenkung ankomme. Günstig sei dafür eine Kombination aus dem bewährten Standardmedikament Metformin und einer der neueren Substanzen. Bei diesen neueren Substanzen handelt es sich zum einen um die Wirkstoffklasse der SGLT-2-Hemmer – auch Gliflozine genannt – (z.B. Empagliflozin) und zum anderen um die sogenannten GLP-1-Rezeptoragonisten (z.B. Liraglutid).
Verringerte Hypoglykämie-Gefahr
Über die blutzuckersenkende Wirkung hinaus wird diesen neueren Substanzen noch weiterer Nutzen bescheinigt. So senken SGLT-2-Hemmer das Risiko einer gefährlichen Unterzuckerung sowie einer Gewichtszunahme. SGLT-2-Hemmer wirken an der Niere und sorgen dafür, dass überflüssige Glukose mit dem Harn ausgeschieden wird. Das führt zu einer leichten Blutdrucksenkung sowie einem Gewichtsverlust. Studien zeigten außerdem einen günstigen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-Risiko: Bei Diabetespatienten, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufwiesen, senkte der Wirkstoff Empagliflozin drastisch das Risiko für plötzlichen Herztod und Herzinsuffizienz.
Herzschützende Wirkung
Auch für die Medikamentenklasse der GLP-2-Rezeptoragonisten, die injiziert werden, belegen Studienergebnisse eine Reduzierung des Herzinfarkt-Risikos. In ihrer Wirkweise imitieren GLP-1-Rezeptoragonisten die Wirkung des Inkretin-Hormons GLP-1 im Körper. Sie erhöhen die Glukose-abhängige Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse. Außerdem verlangsamen sie die Passage von Nahrung durch den Magen und haben herzschützende Eigenschaften. Quellen: Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG); Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK)