Spirulina: Multitalent bei Lippenherpes?
Spirulina gehört zu den Blaualgen, die genau genommen zu den Bakterien zählen und zwar den Cyanobakterien. Diese ursprünglichen Lebewesen zählen zu den ältesten Organismen der Welt und waren vermutlich vor mehr als drei Milliarden Jahren schon vorhanden. Man vermutet, dass sich die Chloroplasten der höheren Pflanzen aus diesen urtümlichen Blaualgen entwickelten.
Spirulina – Sauerstofflieferant seit Jahrtausenden
Vor etwa zwei Milliarden Jahren konnten Cyanobakterien durch ihre Photosynthese bewirken, dass die Erde eine Sauerstoffatmosphäre hat. Ihre einfache Lebensweise hat die Blaualge bis heute beibehalten:
Spirulina pflanzt sich durch einfache Zellteilung fort und bildet so mehr oder weniger lange spiralförmige Algenfäden. Der hohe Chlorophyll-Gehalt befähigt das dunkelgrüne Bakterium zur Photosynthese und damit zur Produktion von organischer Substanz und Sauerstoff.
In der Natur kommt Spirulina in salzigem, stark alkalischem Wasser vor. Die Blaualge gedeiht in verschiedenen Sodaseen vor allem in Zentral- und Ostafrika, aber auch in Asien und Zentralamerika.
In Afrika und Mexiko wird Spirulina traditionell zum Verzehr genutzt. Die Azteken stellten Chips oder gewürzte Laibchen aus Spirulina her, um es haltbarer zu machen und als Vorrat über lange Strecken transportieren zu können. Heute wird die ganze Alge in getrockneter Form genutzt.
Was kann Spirulina bewirken?
Im Laufe der Evolution soll Spirulina besondere Abwehreigenschaften gegenüber Viren, Pilzen und Bakterien entwickelt haben und deshalb über zellprotektive und zellregenerative Eigenschaften verfügen.
Beworben wird Spirulina als das eiweißreichste Lebensmittel überhaupt, das sich zudem durch seinen hohen Gehalt an Vitaminen – vor allem aus dem B-Komplex –, Beta-Carotin, Eisen, Kalium, Selen, Magnesium und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen wie Chlorophyll auszeichnet.
Es soll Alterungsprozesse verlangsamen, das Immunsystem stärken und vor Virusinfektionen und Krebs schützen. Zudem könnten die Algen-Präparate allergische Reaktionen abmildern, die Blutfettwerte verbessern, den Blutdruck senken und so die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern. Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Spirulina den Cholesterinspiegel senken und sich positiv auf den Blutdruck auswirken kann.
Spirulina in Lippenherpescreme
Auch einige Arzneimittelhersteller verwenden Spirulina. Beispielsweise die Cesra Arzneimittel GmbH & Co. KG in ilon® Lippencreme HS. Hier soll ein patentierter Mikroalgen-Aktivstoff (Spiralin®) in allen Phasen eines Herpesausbruchs in besonderem Maße zellprotektiv wirken und sich wie ein Schutzfilm über gesunde Hautzellen legen, wodurch das Eindringen und Anhaften des Herpesvirus blockiert werden soll. Durch die antibakterielle Wirkung des Inhaltsstoffes sollen außerdem mit Lippenherpes einhergehende Krustenbildung vorgebeugt werden.