E-Rezept: Apotheken.de arbeitet an CardLink-Lösung
„Unser Team arbeitet daran, die CardLink-Lösung so perfekt wie möglich um- und einzusetzen, um den Bedürfnissen von Apotheken und Patient*innen gerecht zu werden. Und diese CardLink-Lösung möchten wir unseren Kundinnen und Kunden dann möglichst günstig anbieten“, erklärt Sarah Wessinger, Leitung von apotheken.de.
Der Anbieter von Digitallösungen – wie Homepage inklusive Webshop, Apotheken-App, E-Rezept, oder Telepharmazie – aus dem Deutschen Apotheker Verlag, in dem auch die PTAheute erscheint, ist damit im Rennen um eine optimale und günstige Lösung für das gerade erst spezifizierte elektronische Verfahren weit vorne mit dabei.
E-Rezept: Was ist das CardLink-Verfahren?
Das CardLink-Verfahren beschreibt die Möglichkeit, über ein Smartphone ortsunabhängig elektronische Rezepte (E-Rezepte) mithilfe der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) abzurufen.
Dazu soll eine entsprechende App auf dem Smartphone die eGK lesen und sich per eHealth-CardLink mit dem Konnektor der Apotheke verbinden. Der eHealth-CardLink fungiert dabei als eine Art virtuelles Kartenterminal.
Anschließend funktioniert das Verfahren auf dem üblichen Weg: Die Stammdaten werden abgeglichen und das E-Rezept dann vom Fachdienst abgerufen. Vergleichbar ist das etwa mit dem elektronischen Personalausweis, der per Ausweisapp mit dem Smartphone genutzt werden kann.
CardLink-Technik noch mit erheblichen Lücken
Mitte März 2024 ist die technische Spezifikation des CardLink-Standards in der Gesellschafterversammlung der Gematik beschlossen und kurz darauf veröffentlicht worden.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte mit seiner Mehrheit in der Versammlung die Spezifikation durchgedrückt – gegen den Widerstand unter anderem der Krankenkassen und des Deutschen Apothekerverbandes.
Auf Basis dieser technischen Spezifikation entwickeln nun verschiedene Anbieter ihre eHealth-CardLinks, die dann von der Gematik zugelassen werden müssen. Kritiker sagen, dass die veröffentlichte technische Spezifikation des CardLinks allerdings noch erhebliche Lücken aufweise.
Die Lösungen in Form entsprechend programmierter Apps werden dann nach der Zulassung von den jeweiligen Anbietern „gehostet“, das heißt, sie betreiben den eHealth-CardLink in einem Rechenzentrum, überwachen und steuern ihn.
Wer den jeweiligen CardLink als Apotheke nutzen möchte, muss einen Vertrag mit dem Anbieter schließen. Erste Software-Lösungen wurden dabei im April 2024 bereits zugelassen.
apotheken.de: optimale CardLink-Lösung für Kunden und Apotheken
Apotheken.de setzt nun darauf, bald eine „möglichst perfekte Lösung“ anzubieten. Die CardLink-Lösung von apotheken.de soll es Apotheken ermöglichen, elektronische Rezepte sowohl über die Apotheken-App von apotheken.de als auch über individuelle Apps der jeweiligen Apotheken direkt mithilfe der Versichertenkarte der Patienten zu empfangen und zu verarbeiten.
„Diese Anbindung von CardLink an die eigene App der Apotheke zahlt direkt auf eine positive Kundenerfahrung ein“, sagt Wessinger. Die Lösung soll so eine schnellere und effizientere Abwicklung von Verschreibungen sowie eine nahtlose Integration in den Apothekenalltag ermöglichen.
Man verfolge „einen kundenzentrierten Ansatz, der insbesondere die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten berücksichtigt. Ziel ist es, die E-Rezept-Einlösung sowohl für Apotheken als auch für Patient*innen deutlich zu vereinfachen und zu optimieren“, so apotheken.de.
Es gebe bereits Gespräche mit potenziellen Partnern und Kunden, teilt apotheken.de mit. Das Interesse an der CardLink-Lösung sei groß und man wolle sie möglichst rasch flächendeckend und reibungslos einführen.
Noch wartet apotheken.de wie auch andere Anbieter auf die Zulassung für die CardLink-Technologie. Sobald diese vorliege, wolle man sie den interessierten Apotheken zur Verfügung stellen, heißt es seitens des Unternehmens. Quellen:
• Apotheken.de, Über uns, abgerufen 3. Mai. 2024; https://mein.apotheken.de/ueber-uns
• Gematik Fachportal; eHealthCardLink; abgrufen 3. Mai 2024; https://fachportal.gematik.de/hersteller-anbieter/komponenten-dienste/ehealth-cardlink
• Borsch,J; CardLink: Das Rennen ist eröffnet ; 20. März 2024; DAZ.online; https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/03/20/cardlink-das-rennen-ist-eroeffnet
• Grünberg, C.; CardLink – Digitalgesellschaft Gedisa unter Druck; 12. April 2024; DAZ.online; https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/04/12/cardlink-digitalgesellschaft-gedisa-unter-druck